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Thema: Warum machen alle die Apotheken schlecht?

  1. #1
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    Warum machen alle die Apotheken schlecht?

    Hallo alle miteinander,
    habe heute in der Mittagspause auf RTL das Mittagsmagazin eingeschaltet um einfach mal kurz abzuschalten. Mal wieder ein Fehler.
    Nicht das erste mal wurden dort Apotheken schlecht gemacht. Beispiel heute: Die Apotheken würden bei Allergie nur unzureichend beraten und häufig fehle ein Verweis auf den Arzt, statt dessen würden ungeeignete Medikamente abgegeben werden. Die Quintessenz des Berichts: Gehen Sie lieber gleich zum Arzt statt in die Apotheke.
    Einfach gemein!

    Warum hacken eigentlich alle auf den Apotheke rum?

    Habe mich bereits mit meinen Kolleginnen unterhalten. WIR beraten alle mit viel Herzblut.
    Wie geht es Ihnen bei solch einer Miesmachung der Apothekenberatung? Mich ärgert so was sehr!

    Dani Bäumer
    PTA

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Alexander Ravati
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    Immer auf die Kleinen... - aber ehrlich gesagt wird in den Medien auf ALLEN rumgehackt..! Je höher das Ansehen in der Bevölkerung (der Apotheker gehört nachweislich zu den angesehensten Berufen Deutschlands) desto lieber knüppelt man...! Auch Ärzte oder sehr beliebte Politiker wie von Guttenberg werden ja BESONDERS gern durch den Kakao gezogen. Wehe man macht einen Fehler..... ;-(

    BEste Grüße

    Dr. Alexander Ravati
    Beste Grüße, Ihr Dr. Alexander Ravati,

    Apotheker, Ihr Experte im Forum Spezielle Rechtsgebiete und Pharmazie
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  3. #3
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    Mein Lehrchef hat dazu einen sehr schönen Spruch gebracht:

    "Was kümmert es die deutsche Eiche, wenn sich die Sau an ihr reibt."

  4. #4
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    Hallo zusammen!
    Für die Medien gilt doch: only bad news are good news.
    Neulich Beitrag auf Mex - das Marktmagazin: allergiegeplagte Kundin als Testkäuferin in 10 Apotheken, Zusatzsymptome Reizhusten - es wurde erwartet, daß wegen eines möglichen Etagenwechsels an den Arzt verwiesen wird. Verkauft wurden diverse Antiallergika sowohl lokal als auch systemisch, pflanzliche Lutschtabletten gegen den Reizhusten und nur einmal der Hinweis auf den Arzt. Aber als Krönung: in vier verschiedenen Apotheken Livocab-Kombipackung zu vier (!) verschiedenen Preisen zwischen 15,- und 20,- Euro und dann die Bemerkung: Apotheken können bei OTC-Arzneimitteln die Preise selbst bestimmen, aber es kann doch einem kranken Menschen nicht zugemutet werden, die Preise zu vergleichen!
    Wer wollte den Wettbewerb auf dem Arzneimittelmarkt? Wer hat denn die alte Preisverordnung abgeschafft?? Und warum heißt Wettbewerb immer nur billig - siehe Benzinpreise, Strompreise...????
    Also, laßt sie reden - morgen wird wieder wer anders an die Wand gestellt!

  5. #5
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Alexander Ravati
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    Hallo...

    Testkäufe von Dritten sind eh das alleschärfste von der Sorte: "Ich überlege mir schon vorher, was ich hinterher publizieren will"... he, he,...
    Und wehe es kommt was anderes raus...! Dann muss man das Ergebnis eben "richtig" darstellen. Der Fall (im wahrsten Sinne des Wortes) von zu Guttenberg ist da eines der schönsten Beispiel der Medienhetze. Als die ganze Bandbreite des Betrugs immer bekannter wurde gab es irgendwann auch die ersten Stimmen mit Rücktrittsforderungen. Lustig und typisch für diese Strategie der eloquenten Ergebnisverdrehung: Eine berühmte deutsche Tageszeitung schrieb da mit dem Titel "Volkes Stimme: Guttenberg soll zurücktreten": "...einer Umfrage...zufolge votierten bereits knapp ein Drittel (28%) der Deutschen für einen Rücktritt zu Guttenbergs..."
    Wahscheinlich konnten die Autoren selber kaum fassen, dass es bei dem Bockmist, den Guttenberg bei seiner Promotion fabriziert hatte, nur 28 % waren...! -Aber richtig formuliert, klingt das eindeutig PRO Guttenberg zu interpretierende Ergebnis wie eine Abschlachtung..!
    So macht man es auch mit uns. Mit Formulierungen wie
    Testkauf xy: "Das katastrophale Ergebnis (Eigeninterpretation des Ergebnisses durch den Zuhörer unerwünscht...): Ein Drittel aller Apotheken zeigte Schwächen bei der Beratung, 3 Apotheken waren sogar mangelhaft."
    Oder anders ausgedrückt: 2/3 waren gut! Aber will das jemand hören..?

    Mit besten Grüßen

    Dr.Alexander Ravati
    Beste Grüße, Ihr Dr. Alexander Ravati,

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  6. #6
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    Hallo in die Runde!

    Leider ist es das, was zu viele Kunden in zu vielen deutschen Apotheken erlebt haben, was sie auf so ein Apotheken-Bashing mit aufspringen lässt. Unfreundlich, geldgeil aufschwatzend, inkompetent wenns drauf ankommt. Auch ich habe das schon erlebt und wundere mich ehrlichgesagt nicht über unser schlechtes Image. Schade ist nur, dass die vielen, die es besser machen, mit über den Kamm geschoren werden. Insgesamt glaube ich aber, dass es mehr schwarze als weiße Schafe gibt. "Morgen wird wer anders an die Wand gestellt" ist sicherlich richtig, aber das beseitigt meiner Meinung nach nicht das Problem, dass de facto wirklich viele Menschen schlecht oder gar nicht beraten werden. Und wenn der Fackelträger mit der "Wir sind ja so unverzichtbar weil wir ja jeden (!) ach so toll beraten"-Fahne durch Volkes Gassen tobt, die Menschen aber ein ganz anderes eigenes Erleben und Empfinden haben, dann wankt der Glaube in unsere Unverzichtbarkeit. Zu Recht, wie ich finde.

    Jeder von uns kann nur versuchen, so vielen Menschen wie möglich etwas anderes zu vermitteln. Und wenn das irgendwann in allen Apotheken angekommen ist, bzw. die schwarzen Schafe verschwunden sind, dann haben wir eine Chane auf besseres Image. Die Menschen wollen uns ja vertrauen, aber die wiederkehrenden Enttäuschungen sind einfach ein zu guter Nährboden für zusätzlich gesätes Misstrauen.

    Viele Grüße
    Frau Z.

  7. #7
    Moderatorin Avatar von Maike Noah
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    Hallo alle miteinander,

    Die Apotheken, in denen ich bisher gearbeitet habe, waren immer sehr auf gute Beratung bedacht. In der Apotheke, in der ich aktuell arbeite, haben wir aber auch einen sehr, sehr hohen Stammkundenanteil. Es macht sicher auch einen enormen Unterschied aus, ob man eine Laufkuntschaftapotheke ist oder ob man eine starke Kundenbindung hat (da man dann viel über die Kunden weiß, z.B. ihre ganze Krankengeschichte und nicht immer fragen muss "nehmen Sie zufällig Marcumar, haben Sie Allergien, sind Sie zufällig schwanger", all das weiß man dann).

    Zitat Zitat von isoprop Beitrag anzeigen
    inkompetent wenns drauf ankommt. Auch ich habe das schon erlebt und wundere mich ehrlichgesagt nicht über unser schlechtes Image. Schade ist nur, dass die vielen, die es besser machen, mit über den Kamm geschoren werden.
    Da ich persönlich mich sehr viel in meiner Freizeit fortbilde, würde ich es begrüßendswert finden, wenn es in der neuen Apothekenbetriebsordnung eine Pflicht zur Fortbildung gäbe.

    Schönen Sonntag Abend.
    Maike Noah
    Geändert von Maike Noah (29.05.2011 um 20:36 Uhr)
    Maike Noah, Apothekerin

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