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Thema: Kapselherstellung

  1. #1
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    Kapselherstellung

    Bin etwas verwirrt. Auf der PTA Schule haben wir die Kapselherstellung folgendermaßen erlernt, was auch gut funktioniert.
    Die Fantaschale mit etwas Füllstoff ausreiben, WS und anteilig etwas Füllstoff hinzugeben, in die Kapseln füllen und den verbleibenden Platz in den Kapseln mit vorgemörsterem Füllstoff füllen.
    Die Kapselmaschine dann auf ein Blatt Papier entleeren und das ganze wieder in die Fantaschale überführen, damit es gut homogeniesiert schließlich endgültig in die Kapseln gefüllt werden kann.

    Nun machen die Pharmaziepraktikanten das bei uns aber ganz anders: Sie vermengen den Wirkstoff und einen Teil des Füllstoffs, füllen das dann aber nicht in die Kapseln, sondern in einen Messzylinder (schwierige popelige Angelegenheit, meiner Meinung nach). Dann füllen sie im Messzylinder mit Füllstoff auf und verreiben das dann anschließend nochmals in der Fantaschale, um die Kapseln zu füllen.

    Ich bin ja nun schon seit einiger Zeit PTA. Ist das, was ich mache einfach nur alte Schule und ist die andere Methode die neuere/bessere?

    Bin irritiert.
    Daniela Bäumer
    PTA

  2. #2
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    Hallo,

    die Vorgeschichte zu der Methode der Pharmaziepraktikanten ist, dass vorher kalibriert wurde. Heißt: Einmal die Kapseln komplett mit Hilfsstoff füllen, in besagten Zylinder überführen und dort eine Markierung anbringen. Damit weiß man das benötigte Volumen für die gerade verwendete Hilfsstoffmischung in der gerade verwendeten Kapselcharge.

    Die einfachere Methode von der PTA-Schule hat den Nachteil, dass am Boden und an den Wänden der Kapseln unkontrollierbar und vor allem ungleichmäßig viel Wirkstoff hängen bleibt. Damit ist die hochgelobte Homogenität im A... und das kann gerade bei niedrig dosierten hoch potenten Wirkstoffen zu größeren Abweichungen führen. Ich denke, dass das der Grund für die kompliziertere Methode ist (man möge mich korrigieren, wenn dem nicht so ist...). Genau zu finden ist sie in einer Anlage des DACs.

    Wenn man einen etwas breiteren Zylinder benutzt, kann das Pulver vom (vorher in der Hälfte gefalteten) Blatt Papier relativ einfach in den Zylinder gerutscht werden.

    Es gibt übrigens auch eine noch kompliziertere Variante:
    Wirkstoff in Zylinder - Hilfsstoff auffüllen bis etwa 75% - raus aus dem Zylinder - gut durchmörsern - rein in den Zylinder - auffüllen auf 100% mit Hilfsstoff - raus aus dem Zylinder - durchmörsern - überführen in die Kapseln. Auch das kann Sinn machen. Ich habe schon so manches Mal gestaunt, wie sich das Volumen von Wirkstoff-Hilfsstoff-Mischungen durch Mörsern verändert hat. Der Grund ist hier wohl aber eher, dass bei kleinen Wirkstoffmengen alles noch viel viel besser durchmischt werden soll.

    Ich hoffe ich konnte etwas Klarheit verschaffen!
    Viele Grüße
    J. Zimmermann

  3. #3
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    Hallo Daniela,

    prinzipiell sind beide Methoden zur Kapselfüllung geeignet.
    Die von Dir beschriebene Münzel-Methode ist sicherlich etwas effizeinter bei der Durchführung in der Apotheke. Es gibt aber durchaus auch Nachteile, wie vom/n Kollegen/Kollegin Zimmermann beschrieben.

    Bei akurater Durchführung können beide Methoden zu akzeptablen Ergebnissen führen.

    Viel Spaß in der Rezeptur,
    Uwe Weidenauer
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  4. #4
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    Hallo Dr. Weidenauer,
    na da bin ich aber froh, dass ich es nicht falsch gemacht habe.

    Danke auch isoprop für deine Meinung.

    Dani

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