Ergebnis 1 bis 5 von 5

Thema: defekter Insulinpen: Wer erstattet dem Kunden einen Pen?

  1. #1
    Premium-User
    Registriert seit
    26.07.2011
    Beiträge
    6

    defekter Insulinpen: Wer erstattet dem Kunden einen Pen?

    Hallo Herr Scholle,

    eine langjährige Diabetespatienten hat einen defekten Lantus Pen aus einer 10er Packung gefischt.
    Er funktioniert trotz neuer Nadel von vorn herein nicht. Es tritt kein Insulin aus. Der nächste Pen aus dergleichen Packung funktioniert. Habe heute Charge etc an die AMK gemeldet.
    Wahrscheinlich werde ich den Pen dann an die AMK schicken müssen? Und dann? Bekommt der Kunde eigentlich einen Ersatz, wenn sich z.B. herausstellt, dass er tatsächlich defekt war? Den Ersatz bekommt man ja wohl kaum von der AMK, das muss dann sicher Lantus machen? Wie geht man an besten vor?

    Danke
    Jana

  2. #2
    Moderator und Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Oliver Scholle
    Registriert seit
    15.12.2010
    Beiträge
    444
    Hallo,

    Habe heute Charge etc an die AMK gemeldet.
    Das ist gut. Laut §21 ApBetrO ist übrigens die zuständige verpflichtend zu Benachrichtigen. Diese finden Sie hier: https://www.zlg.de/arzneimittel/deut...behoerden.html
    Die AMK zu benachrichtigen ist optional, bietet sich im Apothekenbetrieb jedoch an und die Meldebögen können sehr gut verwendet und versendet werden.

    Wahrscheinlich werde ich den Pen dann an die AMK schicken müssen? Und dann? Bekommt der Kunde eigentlich einen Ersatz, wenn sich z.B. herausstellt, dass er tatsächlich defekt war? Den Ersatz bekommt man ja wohl kaum von der AMK, das muss dann sicher Lantus machen? Wie geht man an besten vor?
    In ihrem Fall macht es Sinn, das Arzneimittel an die AMK zu schicken. Jedoch ist es grundsätzlich auch eine "kann"-Bestimmung.

    Die AMK kümmert sich dann darum, beim entsprechenden Hersteller um Ersatz zu bitten. In der Regel kommen die Hersteller aus Kulanzgründen dieser Bitte nach. Ob der Ersatz dann vom Hersteller direkt an die Apotheke oder erst an die AMK geschickt wird, kann ich leider nicht beantworten. Dies sollte am besten erfragt werden.

    Meine Erfahrung aus der Apothekenpraxis: Nach der Meldung an die entsprechenden Stellen rufe ich oft einfach erst einmal beim Hersteller an und frage, was sie für einen Vorschlag haben. Ersatz kann in dem Fall schneller erfolgen, häufig dann über eine Gutschrift oder Zusendung eines Produktes.

    Hoffentlich hilft Ihnen das weiter.

    Gruß
    Oliver Scholle
    Ihr Moderator und Experte im Forum Pharmazeutische Praxis
    Rechtlicher Hinweis: Die hier eingestellten Kommentare geben die persönliche Meinung des Beitragstellers wieder und haben keinerlei rechts- empfehlenden oder rechtsbindenen Charakter.

  3. #3
    Premium-User
    Registriert seit
    26.07.2011
    Beiträge
    6
    Hallo Herr Scholle,
    Zitat Zitat von Oliver Scholle, MSc Beitrag anzeigen
    Das ist gut. Laut §21 ApBetrO ist übrigens die zuständige verpflichtend zu Benachrichtigen.
    Japp, hatte ich bereits getan.

    Habe beim Hersteller angerufen und nun das verblüffende Resultat. Eine nette Telefondame ist mit mir alle wichtigen Schritte der Pen-Überrpüfung durchgegangen.

    1. "richtige" Pen-Nadel ab
    2. eine Sterican-Kanüle einfach durch die Membran hineinpieksen
    3. 7 Einheiten aufziehen und auslösen

    Siehe da, es ging! Das bedeutet, dass der Pen in Ordnung ist und ein Defekt in der Nadel vorlag. Auch wenn diese neue ist, kann da immer mal was mit sein und die anderen Nadeln und Pens funktionierten ja auch!

    Super Sache, wenn man das weiß. Da kann man dem Kunden schnell und kompetent die Überprüfung des Pens anbieten.
    Bei der AMK werden ja auch viel zu viele Pens eingeschickt und am Ende lags doch an was anderem (z.B. der Nadel).

    Danke für Ihre Hilfe und viele Grüße
    Jana

  4. #4
    Moderator und Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Oliver Scholle
    Registriert seit
    15.12.2010
    Beiträge
    444
    Hallo Jana,

    super Sache, man lernt ja nie aus...!

    Vielen Dank für diese hilfreiche Anleitung.

    Einen schönen Abend wünsche ich noch,
    Oliver Scholle
    Ihr Moderator und Experte im Forum Pharmazeutische Praxis
    Rechtlicher Hinweis: Die hier eingestellten Kommentare geben die persönliche Meinung des Beitragstellers wieder und haben keinerlei rechts- empfehlenden oder rechtsbindenen Charakter.

  5. #5
    Premium-User Avatar von wombeline
    Registriert seit
    22.03.2014
    Ort
    Nordhessen
    Beiträge
    99
    Hallo,
    oft liegt es auch daran, dass die Nadeln beim reinpieksen in den Pen umknicken...

    Wenn wir Probleme damit haben, rufen wir immer erst den Hersteller an...
    meist wird einem dann wie oben beschrieben geholfen
    oder man bekommt Kulanterweise Ersatz.

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •