Salicylsäure in Kühlsalbe

[Almut Hille]

Liebes Plausi-Team,

beim Prüfen von Rezepturen die Salicylsäure sowie Kühlsalbe enthalten, erscheint kein Hinweis auf eventuelle Verbesserungen oder Instabilitäten. Allerdings findet sich im DAC/NFR der Hinweis:
"Da die Kühlsalbe DAB weder Konservierungsstoffe noch Emulgatoren enthält, wird sie meist gut vertragen. Ihre physikalische Instabilität kann therapeutisch genutzt werden. Das nur mechanisch gebundene Wasser wird beim Auftragen auf die Haut rasch freigegeben und bewirkt eine Kühlung. Die Instabilität bedingt jedoch, dass sie als Basis für Wirkstoffe nur eingeschränkt geeignet ist. Einfluss auf die physikalische Stabilität haben dagegen zum Beispiel Salicylsäure, Harnstoff und Thesit."

Somit wurde uns von anderer Stelle empfohlen einen geeigneten Anteil Propylenglykol zuzusetzen und die Haltbarkeit auf 3 Monate zu beschränken.

Gibt es einen Grund warum diese Hinweis in der Plausi-Prüfung nicht erscheint?

Liebe Grüße
Hubertus-Apotheke

[Ulrich M. Brunner]

Liebes Team der Hubertus-Apotheke,

die Kühlsalbe stellt für sich selbst ein therapeutisches System dar und ist zur Einarbeitung von Wirkstoffen als galenische Grundlage kaum geeignet. Dazu gab es hier im Forum auch immer wieder Diskussionen. Die Kühlsalbe enthält den maximal einarbeitbaren Wasseranteil. Der Austritt von Wasser ist als Kühleffekt gewünscht. Die schwach stabilisierte Wasserphase ist damit empfindlich gegenüber Wirkstoffen. Das DAC/NRF hat in einem Kurzversuch die Stabilität von Salicylsäure in Kühlsalbe geprüft. Demnach ist die Instabilität konzentrationsabhängig, und eine Stabilität kann bei Konzentrationen im unteren einstelligen Bereich über 4 Wochen gewährleistet werden, auch ohne Zusatz von stabilisierenden Substanzen. Wir verzichten daher auf einen stoffspezifischen Hinweis im Plausicheck.