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Thema: Arbeiten mit Isotretionin

  1. #1
    Premium-User
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    Arbeiten mit Isotretionin

    Guten Tag Herr Prof. Morck,
    falls meine Frage in den Bereich "Gefahrstoffe" oder in den Bereich "Rezepturen" gehört, bitte dahin verschieben.

    Immer mal wieder steht in der Rezeptur die Herstellung von NRF 11.100. an; das ist eine Creme, die Isotretionin (0,1% ig) enthält.
    Ich bin da immer sehr unsicher, da ich noch Kinder bekommen möchte. Selbstverständlich arbeite ich mit Handschuh und Mundschutz und ganz vorsichtig, aber ich mache mir da dennoch meine Gedanken. Wie beurteilen Sie das im Hinblick auf zukünftige Schwangerschaften? Oder besteht ein Problem nur dann, wenn der Kontakt mit Isotretionin in unmittelbarem zeitlichen Bezug zu einer Schwangerschaft steht?

    Martina Rude
    PTA

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Prof. Dr. Hartmut Morck
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    Sehr geehrte Frau Rude,
    die peroraler Applikation von Isotretinoin ist bei Frauen im gebärfähigen Alter kontrainduziert, deshalb wird bei einer notwendigen Anwendung ,zum Beispiel bei Akne, unbedingt eine sichere Schwangerschaftsverhütung empfohlen. Sollte Kinderwunsch bei diesen Patientinnen bestehen, muss die Isotretinoin-Therapie mindestens einen Monat vor der angestrebten Empfängnis abgesetzt, die Verhütung allerdings in diesem Monat fortgeführt werden.
    Die Gefährdung des ungeborenen Lebens ist bei einer topischen Anwendung von Isotretinoin sicher nicht so dramatisch. Trotzdem ist die Anwendung von Isotretinoin-Creme bei einer Schwangerschaft kontraindiziert, da die Sicherheit der Creme aufgrund fehlender Daten nicht nachgewiesen ist.
    Die perkutane Absorption von Isotretinoin aus einer Creme ist allerdings sehr gering und kann vernachlässigt werden. In einer Studie zur Absorption von Isotretinoin an Patienten mit großflächiger Akne resultierte die perkutane Resorption nur in einer geringen Erhöhung des physiologischen Isotretinon-Plasmaspiegels, denn normalerweise befindet sich Isotreninoin immer in sehr geringen Mengen im Plasma. Die Applikation von radioaktiv markierten Isotretinoin in der Cremegrundlage auf gesunder Haut von Freiwilligen zeigt nur eine Wiederfindungsrate von 0,03% in Blut, Urin und Faeces.

    Aufgrund dieser Erkenntnisse darf ich Sie beruhigen. Mit den Vorsichtsmaßnahmen, die Sie vornehmen (Handschuhe, Mundschutz), und der gebotenen Vorsicht bei der Verarbeitung von Isotretinoin in eine Cremegrundlage, besteht aus meiner Sicht keine Mißbildunggefahr für Ihr Kind sollten Sie schwanger werden.

    Prof. Dr. Hartmut Morck

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