Ergebnis 1 bis 4 von 4

Thema: Saccharomyces boulardii. Warum Zeitabstand nach der Antibiotika-Gabe und nicht dazu?

  1. #1
    Premium-User
    Registriert seit
    06.04.2011
    Beiträge
    26

    Saccharomyces boulardii. Warum Zeitabstand nach der Antibiotika-Gabe und nicht dazu?

    Guten Morgen,
    die Gabe von Saccharomyces boulardii nach Antibiotika-Gabe ist ja durchaus sinnvoll, um den Darm wieder aufzubauen.
    Bei der Helicobacter pylori Tripeltherapie, die morgens und abends genommen wird, wird z.B. die mittägliche Einnahme von Saccharomyces boulardii durchaus empfohlen.

    Meine Frage ist nun jedoch: Warum nicht direkt zur Einnahme der Tripeltherapie, sprich morgens und abends dazu?
    Das macht für den Patienten die Einnahm einfach (nur noch zweimal statt dreimal täglich) und dürfte doch auch keine WW mit dem AB bringen oder nicht? Ist dieser Zeitabstand also überhaupt nötig?

    Beate Ulrichs

  2. #2
    Moderator und Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Oliver Scholle
    Registriert seit
    15.12.2010
    Beiträge
    444
    Hallo blister,

    als Hauptgrund dafür, dass eine mittägliche Einnahme von der Trockenhefe (Saccharomyces) empfohlen wird, wenn wie bei der Tripletherapie morgens und abends jeweils 2 Antibiotika und ein PPI eingenommen wird, sehe ich die Tatsache, dass die Hefe neben Bakterien auch Stoffe (u.U. eben die Arzneistoffe) zu binden vermag.
    Um auf Nummer Sicher zu gehen und eine, wenn in der Theorie vielleicht auch nur marginale Einschränkung der Wirkung der Triple-Substanzen zu vermeiden, kann man die Einnahme Mittags (größter Abstand zu morgens und abends) also empfehlen.

    Wenn der Kunde signalisiert, dass er es nicht schaffen wird drei mal am Tag die Einnahme konsequent durchzuführen, spricht meines Erachtens auch nichts dagegen (zumindest finde ich nichts evidentes), die Präparate gemeinsam einzunehmen.
    Oder hat jmd. weitere/bessere Informationen hierzu?

    Haben Sie diesen Einnahmehinweis in einer Packungsbeilage oder ähnliches geschrieben gesehen? Würde mich interessieren, ich kann nämlich nichts finden.
    Lediglich, dass bei gleichzeitiger Antimykotika-Gabe mit einer Wirkungsbeeinträchtigung der Trockenhefe zu rechnen ist.

    Lieben Gruß,
    Oliver Scholle
    Ihr Moderator und Experte im Forum Pharmazeutische Praxis
    Rechtlicher Hinweis: Die hier eingestellten Kommentare geben die persönliche Meinung des Beitragstellers wieder und haben keinerlei rechts- empfehlenden oder rechtsbindenen Charakter.

  3. #3
    Moderator und Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Oliver Scholle
    Registriert seit
    15.12.2010
    Beiträge
    444

    Idee Neue Informationen

    Hallo,

    mittlerweile habe ich auf Anfrage Informationen aus direkter Quelle (UCB Pharma GmbH) erhalten.

    Mit der Zusammenfassung einer Studie wurde noch einmal der Vorteil von Saccharomyces boulardii bei der Behandlung von Helicobacter pylori zusätzlich zu
    klassischer Tripel-Therapie mit zwei verschiedenen Antibiotika und Protonenpumpeninhibitor verdeutlicht (Cindoruk M et al., Helicobacter (2007) vol. 12 (4) pp. 309-16, siehe Anhang pdf unten).

    Außerdem habe sich gezeigt, "[...] dass Saccharomyces boulardii nicht mit Antibiotika in Wechselwirkung tritt. Die gleichzeitige Einnahme bei AAD (akute Antibiotika-assoziierten-Diarrhö) ist damit möglich, und auch sinnvoll. Eine Zeitversetzung ist dabei nicht notwendig. Akute Diarrhöen werden mit einer Dosierung von 1 bis 2mal täglich 1 Kapsel (entsprechend 250 bis 500 mg Trockenhefe aus Saccharomyces boulardii täglich) behandelt."

    Mich würde daher interessieren, aus welcher Quelle Sie den Einnahmehinweis "mittäglich" haben.

    Lieben Gruß,
    OS

    Studienblatt_Cindoruk_Helicobacter Therapy_2007.pdf
    Ihr Moderator und Experte im Forum Pharmazeutische Praxis
    Rechtlicher Hinweis: Die hier eingestellten Kommentare geben die persönliche Meinung des Beitragstellers wieder und haben keinerlei rechts- empfehlenden oder rechtsbindenen Charakter.

  4. #4
    Premium-User
    Registriert seit
    06.04.2011
    Beiträge
    26
    Guten Abend Herr Scholle,
    Zitat Zitat von Oliver Scholle, Dipl.-Pharm. Beitrag anzeigen
    Mich würde daher interessieren, aus welcher Quelle Sie den Einnahmehinweis "mittäglich" haben.
    Ravati Seminar "Intensivkurs Pharmazeutische Praxis" Folie 102
    Allerdings werden Sie das dort nicht finden, weil es eine Lücke zum Mitschreiben ist. Und Dr. Ravati hat gesagt: "Am besten mit Zeitabstand einnehmen, z.B. mittags".

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •