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Thema: Erythrozytenvolumen in verschiedenen Lösungen

  1. #1
    Premium-User Avatar von miriam
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    Erythrozytenvolumen in verschiedenen Lösungen

    Hi!

    Kann mir jemand bei folgender Frage weiterhelfen?

    Welche Auswirkungen auf das Erythrozytenvolumen haben die folgenden Lösungen (schrumpfen, platzen, schwellen an,
    unverändert)?

    In a) 0,16 M Glucose
    b) H20
    c) 0,32 M Glycerin
    d) 0,32 M Glycerin, 0,16 M NaCl
    e) 0,16 M NaCl

    Vielen lieben Dank schon mal für Eure Antworten!

  2. #2
    Hallo Miriam,

    das Erythrozytenvolumen wird von Lösungen, die die gleiche Osmolarität
    wie das Erythrozytenzytosol aufweisen, nicht beeinflusst. Solche Lösungen heißen
    isoton (z.B. 0,9%igeNaCl-Lösung). Hypertone Lösungen (größere Osmolarität)
    entziehen den Erythrozyten Wasser, wodurch diese schrumpfen und eine
    so genannte Stechapfelform (Echinozyt) annehmen. In hypotonen Lösungen
    (niedrigere Osmolarität) strömt Wasser in die Erythrozyten ein und lässt diese
    anschwellen (Sphärozyt), bis sie im Extremfall unter Austritt von Hämoglobin
    platzen, (osmotischen Hämolyse). Erythrozyten können auch
    in isotonen Lösungen, wie z.B. isotoner Harnstofflösung, hämolysieren. Dabei
    strömt solange Harnstoff in die Zellen ein, bis die intra- und extrazellulären
    Harnstoffkonzentrationen gleich sind. Größere, nicht permeable Moleküle (z.B.
    Hämoglobin) bauen im Zytosol der Erythrozyten einen kolloidosmotischen
    Druck auf, der sich zu dem des intrazellulären Harnstoffes addiert. Somit übersteigt
    der osmotische Druck des Zytosols den des Extrazellulärraums. Die Zellen
    schwellen an und hämolysieren (kolloidosmotische Hämolyse).

    Glucose ist per se in den Blutzellen vorhanden und wird dort verstoffwechselt. Die Erythrozyten könnten die Glucose damit verbrauchen und den Konzentrationsgradienten aufrechterhalten, andererseits ist der Vorgang zu schnell, als daß sich wie beim Harnstoff ein osmotischer Gradient aufbauen kann. Nimmt man aber eine ausreichende Lebensdauer der Erythrozyten in der Suspension an, ist früher oder später die ganze Glucose verbraucht und die Lösung wieder hypoton. Ob und wann es auf die Art und Weise zur Hämolyse kommt, hängt von der Dichte der Suspension und der Enzymkinetik der Glucosetransoprter und der Enzyme der Glykolysewege.

    Sie müssten also zur Lösung der Frage zunächst die Osmolarität der Lösungen anhand der Konzentrationen berechnen....
    Geändert von Ulrich M. Brunner (22.07.2014 um 08:18 Uhr)
    Viele Grüße

    Ulrich Brunner,
    Apotheker, Geschäftsführer pharma4u

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  3. #3
    Premium-User Avatar von miriam
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    Vielen vielen Dank für Ihre Antwort Herr Brunner!

    Dann würde ich sagen:
    0,9 % entspricht 9 g/l
    Molekulargewicht von NaCl ist 58g
    58g/l = 1M
    0,58g/100ml = 100mM
    0,9/100ml = 155mM = 0,155M

    a) 0,16 M Glucose => Erythrozyten bleiben unverändert
    b) H20 => Erythrozyten platzen
    c) 0,32 M Glycerin => Erythrozyten schrumpfen
    d) 0,32 M Glycerin
    und 0,16 M NaCl => Erythrozyten schrumpfen
    e) 0,16 M NaCl => Erythrozyten bleiben unverändert

    Stimmt meine Vermutung?

  4. #4
    Moderator Avatar von Dr. Christian Rosar
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    Hallo!
    Leider bin ich gerade unterwegs und nur heute im Netz und kann mich als vertretender Manager nicht komplett in die hoch komplexe Berechnung reindenken.
    Vielleicht hilft aber folgender Link und meine Anmerkungen.
    a) 0,16 M Glucose --> Osmolarität ist 0,16, da Glucose nicht dissoziiert --> schrumpfen
    b) H20 --> Osmolarität 0 --> platzen, da Wasser in Zelle einströmt
    c) 0,32 M Glycerin --> Osmolarität ist 0,32, da Glycerin nicht dissoziiert --> nicht sicher, da Glycerin wohl in Zellen aktiv transportiert!
    d) 0,32 M Glycerin, 0,16 M NaCl --> Osmolarität 0,32 + 1,16*2 = 0,64, da Glycerin nicht diss. und NaCl dissoziiert -
    e) 0,16 M NaCl --> Osmolarität 0,32 --> isoton und isoosmololar

    Erys haben eine Osmolarität von 0,32M und 0,16 Kochsalzlösung (ca. 0,9%) ist ja isoton --> platzen nicht.

    Hoffe dennoch fragmentarisch geholfen zu haben.

    VG

    C. Rosar

  5. #5
    Moderator Avatar von Dr. Christian Rosar
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    Sorry hier der Link:
    http://www.äsculapstab.de/foren/showthread.php?t=62790

    Unter den dort erwähnten Strichpunkten findet man noch einiges

  6. #6
    Premium-User Avatar von miriam
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    148
    Vielen Dank für Ihre hilfreiche Antwort Dr. Rosar!

    Ich bin trotzdem noch etwas verunsichert, weil laut dem Link müssten die Erys doch bei

    a) unverändert bleiben -> Glucose für Membran nicht permeabel
    c) anschwellen -> Glycerin für Membran permeabel, aber doch gleiche osmolarität
    (dann müsste es eigtl unverändert bleiben oder?)
    d) schrumpfen
    e) unverändert bleiben
    Geändert von miriam (22.07.2014 um 22:32 Uhr)

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