Zinksulfat-Nasenspray

[Christian Donner]

Hallo,
wir haben eine Privatverordnung über 0,25% Zinksulfat Nasenspray bei hypersekretorischen Nasenschleimhäuten. Die adstringierende Wirkung von Zink scheint bei der Indikation durchaus plausibel und auch die Konzentration ist, wenn man sich an der alten NRF Vorschrift für Augentropfen orientiert, schlüssig. Hinsichtlich der praktischen Umsetzung sollen die 0,25% Zinksulfat (Heptahydrat) zu dem Fertigarzneimittel "Nasic-cur" zugefügt werden. EDTA ist keines enthalten, so das in Bezug auf den pH-Wert aus meiner Sicht kein Probleme zu erwarten sind, Inkompatibilitäten mit dem enthaltenen Dexpanthenol haben wir auch keine ausmachen können. Hinsichtlich der anzustrebenden Isotonie wären eigentlich nur 0,86% NaCl statt der enthaltenen 0,9% notwendig. Diese leichte Hypertonie der Lösung dürfte aber für die Nasenschleimhäute unproblematisch sein, zumal es sich ja ohnehin um Näherungswerte bzw. Idealwerte handelt. Wie ist Ihre Einschätzung der Rezeptur?
Vielen Dank

[Dr. Stefanie Melhorn]

Hallo Herr Donner,

Ihre Überlegungen zu dem verordneten Nasenspray sind grundsätzlich richtig. Bei Nasic-cur handlet es sich um ein zugelassenes Fertigarzneimittel, dass Sie ohne Ausgangsstoffprüfung und Zertifikate weiterverarbeiten können. Die schwach hypertone Lösung würde die Nasenschleimhaut nicht beeinträchtigen.

Allerdings ist das Fertigarzneimtitel mit Phosphatpuffer auf eine neutralen pH-Wert eingestellt. Bei neutralem pH-Wert verliert Zinksulfat seine adstringierende Wirkung. Zudem besteht eine Inkompatibilität zwischen Zinksulfat und Phosphatpuffern.

Das Nasenspray sollte daher aus den Einzelbestandteilen hergestellt werden. Auf eine pH-Wert-Einstellung können Sie verzichten.

Viele Grüße
Stefanie Melhorn