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Thema: Bioburden Verfahren

  1. #1
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    Bioburden Verfahren

    Ich habe eine Frage zu den sterilen Arzneiformen:
    Wie wird das Bioburden-Verfahren durchgeführt und welcher SAL-Wert wird dabei angestrebt?

    Um wie viele Zehnerpotenzen sollte der Ausgangskeimwert allgemein bei sterilen Arzneiformen gesenkt werden um eine ausreichende mikrobielle Qualität zu erzielen?

    Vielen Dank für die Beanwortung!

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Uwe Weidenauer
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    Hallo Stefanie,

    der Bioburden beschreibt die Ausgangskeimzahl eines Präparats.
    Er wird gemäß einer mikrobiologischen Methode des Arzneibuchs auf Agarplatten bestimmt.
    Die Methode findest Du unter PhEur 2.6.12 "Mikrobiologische Prüfung nicht steriler Produkte: Zählung der vermehrungsfähigen Keime".

    Das Arzneibuch fordert für Produkte die im Endbehältnis sterilisiert werden einen Sterilitätssicherheitswert (Sterility Assurance Level, SAL) von 10-6 (ein verkeimtes Produkt unter 1 Million Produkten), während für aseptisch hergestellte Produkte ein SAL von 10-3 gefordert wird.

    Das Sterilisationsverfahren muss den SAL sicherstellen. Das kann wiederum über den D-Wert berechnet werden.
    Unter dem D-Wert versteht man die Zeit bzw. Dosis, die erforderlich ist, um die Ausgangskeimzahl für einen bestimmten Mikroorganismus in einem bestimmten Funktionszustand unter genau festgelegten Verfahrensbedingungen um eine Zehnerpotenz, d.h. auf 10% herabzusetzen.

    Beispiel: Autoklavieren von Ampullen
    Der Bioburden (vor Sterilisation) beträgt 1000 KBE. Der D-Wert beträgt 1,5 Minuten bzw. 90 Sekunden.
    Bei 15-minütigem Autoklavieren wird die Ausgangskeimzahl um 10 Zehnerpotenzen reduziert. Demnach hat das Ampullenpräparat einen theoretischen Bioburden nach Sterilisation von 10-7 und ist damit unterhalb des SAL. Das Verfahren ist somit ausreichend!
    Prinzipiell gilt in der Praxis, so keimarm wie möglich, auch vor der Sterilisation!

    Viele Grüße,
    Uwe Weidenauer
    Ihr Experte im Forum AFL / Technologie
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  3. #3
    Premium-User
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    Vielen Dank für die schnelle Beantwortung, Herr Dr. Weidenauer!

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