Was verdient der Apotheken-Botendienst?

[omnibus1]

Liebe Kollegen,

wir wollen jemanden (kein pharm. Personal, Beratung gesichert, Erlaubnis vorh.) für den Botendienst in der Apotheke einstellen, wissen aber nicht, wieviel man an Honorar anbieten soll. Bisher haben es immer unsere Angestellten während der Arbeitszeit übernommen, daher haben wir leider keine preislichen Vorstellungen.

Bezahlt man einen Pauschalbetrag pro ausgelieferter Bestellung oder Stundenlohn, Benzinkosten, und in welcher Höhe? Ich wäre dankbar für eine ungefähre Vorstellung, was Sie Ihren Fahrern bezahlen (gerne auch als private Nachricht, selbstverständlich vertraulich).

Vielen Dank und herzliche Grüße,

D. Hof-Klatt

[Jan Achterberg]

Meiner Erfahrung nach ist es üblich, 7-8 Euro pro Stunde auf 450 Eurobasis zu zahlen, wenn die Apotheke das Auto stellt, ich kenne einen Rentner,der 10 Euro ohne eigenes Auto bekommt,ich selbst hatte letztes Jahr 10 Euro mit eigenem Auto ohne extra Spritgeld als Student bekommen.


LG Jan

[housemd]

10 Euro mit eigenem Auto ohne extra Spritgeld finde ich schon hart aus der Arbeitnehmersicht jetzt
Je nach Stadtgebiet geht bestimmt u.U. 1Euro/Std für Sprit drauf, dann noch den Verschleiß vom Auto "abschreiben".
Das würde ich mir dann schon überlegen aber es gilt ja das Prinzip von Angebot und Nachfrage und von daher muss ich Jan rechtgeben. Für 7-8 Euro mit gestelltem Auto findet man sicherlich jemanden und das gleiche wohl auch für 10Euro ohne Auto.

Aus Apothekersicht ists von daher natürlich legitim sich daran zu orientieren. Ich finde allerdings es dürfen ruhig auch 8,50 bzw. 11/Std (oder 10+Spritgeld?) sein wenn Sie überlegen, was es Sie kostet wenn Sie ihre ausgebildeten Angestellten schicken: Das kostet wahrscheinlich das Doppelte und wer einen solchen Fahrerjob wahrnimmt macht das selten aus reiner Freude am Autofahren sondern versucht sich irgendwie über Wasser zu halten .

Liebe Grüße eines "armen" Studenten und Viel Erfolg bei der Suche!

[omnibus1]

Vielen Dank für die freundlichen Antworten!

[Maike Noah]

Hallo zusammen,
abgesehen vom finanziellen Aspekt, möchte ich noch einen Punkt in den Raum werfen:
In der aktuellen ApBetrO ist zum ersten Mal geregelt, wie dieser Botendienst auszusehen hat, bzw wer diesen machen darf bzw wie beraten werden muss
http://www.apotheke-adhoc.de/nachric...auch-ohne-pta/

Jetzt wird die Beratung explizit gefordert: Wenn der Patient nicht bereits in der Apotheke beraten wurde, muss die Beratung durch pharmazeutisches Personal in einem 'unmittelbaren Zusammenhang mit der Auslieferung' erfolgen“, so Barbara Neusetzer, Vorsitzende der Apothekengewerkschaft Adexa. „Ist dies der Fall, kann auch nicht-pharmazeutisches Apothekenpersonal den Botendienst übernehmen.“

Besonders für Apotheker auf dem Land ist das Problem damit allerdings noch nicht gelöst: Wenn Patienten ihr Medikament telefonisch bestellen und der Bote es dann ausliefert – muss der Bote dann zum pharmazeutischen Personal gehören, damit die ordnungsgemäße Beratung sichergestellt ist? Der Text der ApBetrO lässt diese Frage offen: „Der Begriff 'unmittelbarer Zusammenhang' ist juristisch nicht weiter definiert. In der jetzigen Formulierung ist ein unmittelbarer räumlicher oder auch zeitlicher Zusammenhang möglich“, so Neusetzer.

Aus ihrer Sicht gibt es aber einen Hinweis: „Die Vorgabe in Paragraf 17 der ApBetrO, wonach bei Versandapotheken zum Zweck der Beratung eine Telefonnummer angegeben werden muss, kann aber als Indiz dafür gesehen werden, dass eine telefonische Beratung, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Auslieferung erfolgt, auch beim Botendienst ausreichend und zulässig ist.“

Zur Preisfrage: 8€/ h (mit FirmenPKW bzw mit Fahrrad im Nahverkehr)

Beste Grüße
Maike Noah

[omnibus1]

Hallo Frau Noah,

vielen Dank für den nützlichen Beitrag!

Herzliche Grüße,
Deborah Hof-Klatt