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Thema: Betamethasonvalerat + Salicyls in wasserh. WollwachsalkoholsalbeSR/nichtion.hydroph.C

  1. #1
    Premium-User
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    Betamethasonvalerat + Salicyls in wasserh. WollwachsalkoholsalbeSR/nichtion.hydroph.C

    Hallo!
    wir haben folgende Rezeptur vorliegen:

    Betamethasonvalerat 0,1%
    Acid. salicyl. 5%
    Ungt. alc. lanae aquos. SR 250,0
    Ungt. emuls. aquos. nonionicum SR ad 500,0

    Nach der Plausibiltätsprüfung ergeben sich unserer Meinung nach folgende Probleme und Fragen:
    - Betamethasonvalerat ist in wasserhaltigen Grundlagen nicht stabil
    - der ph-Wert wird durch die Salicylsäure auf 3 herabgesetzt, wodurch die Grundlagen nicht mehr stabil sind (ca. ph=5 nötig)
    - vertragen sich die Grundlagen untereinander?

    Wir haben die Rezeptur schon einmal probeweise hergestellt, jedoch unter Verwendung von Unguentum lanae aquosum DAB. Diese Rezeptur war flüssig und der pH-Wert lag bei 3.

    Wir wären Ihnen für Anmerkungen dankbar! Unserer Ansicht nach ist die Rezeptur so nicht herstellbar. Nach Hinweis der Apotheke im Haus des Arztes schreibt dieser diese Rezeptur jedoch standardmäßig auf...

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Antje Lein, Dipl.-Pharm.
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    Hallo Frau Schmidt,

    die letzte Frage zuerst. Das Mischen unterschiedlicher Emulsionssysteme soll in aller Regel unterbleiben. Es ist normalerweise nicht klar, welcher Emulsionstyp hierdurch entsteht und ob ein dauerhaft physikalisch stabiles System resultiert. Die Mischung der beiden SR-Cremes ist ein spezieller Fall, bei dem die Mischung dauerhaft gelingt. Sobald man auf eine DAB-Grundlage wechselt, wird die Mischung instabil. Das hatten Sie selbst festgestellt.

    Betamethasonvalerat unterliegt in wässrigen Medien Zersetzungsreaktionen. Das heißt jedoch nicht, dass Betamethasonvalerat-Cremes grundsätzlich instabil sind und nicht hergestellt werden können. Dafür gibt es genügend Gegenbeispiele bei Rezepturen (vgl. NRF 11.37.) wie bei Fertigarzneimitteln. Eingestellt werden soll ein saures Milieu. Der rezeptierbare pH-Bereich ist mit pH 2-5 angegeben (vgl. Tabellen für die Rezeptur, Beilage zu DAC/NRF). Die Kombination mit Salicylsäure ist im DAC/NRF-Labor experimentell überprüft worden. Sie kennen sicher die sogenannten "Rezepturhinweise", in denen die Ergebnisse erläutert sind (Dokument "Betamethasonvalerat zur Anwendung auf der Haut"). Die Kombination ist möglich.

    Dass die Grundlagen in Anwesenheit der deutlich sauer reagierenden Salicylsäure nicht stabil wären, stimmt so nicht. Es darf dabei nicht nur der pH-Wert betrachtet werden, den die Grundlage als solche hat. Vielmehr ist auch für Cremegrundlagen ein rezeptierbarer pH-Bereich zu definieren, den Sie ebenfalls in den Tabellen für die Rezeptur finden. Wasserhaltige Wollwachsalkoholsalben können in einem sehr breiten Bereich verwendet werden, weil er nicht durch ein pH-abhängig wirksames Konservierungsmittel eingeschränkt ist. Bei den sauer konservierten Grundlagen ist er enger, insbesondere nach oben hin, weil dann das Konservierungsmittel nicht mehr wirkt. Für die Nichtionische hydrophile Creme SR DAC gibt es eine standardisierte Rezeptur mit Salicylsäure (vgl. NRF 11.106.). Wasserhaltige Wollwachsalkoholsalben sind mit Salicylsäure kompatibel. Auch dazu gibt es Untersuchungsergebnisse aus dem DAC/NRF-Labor in den Rezepturhinweisen "Salicylsäure zur Anwendung auf der Haut".

    Viele Grüße
    Antje Lein
    Antje Lein, NRF, Apothekerin: Ihre Expertin im Forum Schwierige Rezepturen
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