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Thema: Mundtrochenheit bei Chemotherapie

  1. #1
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    Mundtrochenheit bei Chemotherapie

    Hallo zusammen,
    suche Blätter bzw. eine Rinde auf der gekaut werden kann um den Speichelfluss anzuregen.
    Es soll laut Kunde kein Aufguss sein sondern wirklich die pure Droge.
    Er hat schon alles wie Lemonstix, Glandosan, Saseem, Panthenoltbl/Lsg etc versucht.

    Vieln Dank für einen guten Tipp!

  2. #2
    Premium-User Avatar von Dr. Juliane Kresser
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    Salut und danke für diese Frage.

    Einen richtig eindeutigen Tipp habe ich leider nicht, aber einige Anreize zum Ausprobieren.

    Zitrone steigert den Speichelfluss ca. um das 8fache und daher sind die Lemonstix so beliebt.
    Grundsätzlich gilt: Viel kauen -also Nahrungsmittel, die intensiv gekaut werden müssen wie Rohkost (Karotten oder Sellerie und Vollkornprodukte)– Kaugummis: Neben dem Verzehr von frischen Kräutern wie Salbei, Thymian oder Petersilie regen auch zuckerfreie Kaugummis den Speichelfluss an.

    Zum drauf kauen: z.B. Betelkauen ist zwar eine alte Tradition und die enthaltenmen Gerbstoffe fördern den Speichelfluss, aber leider sind die anderen Inhaltsstoffe ja bekannlich nicht ohne und daher die Sache zu riskant.
    Auch Bitterstoffe regen natürlich die Speichel- und Magensaftsekretion an (Bitterkleeblätter/ Benediktenkraut/Kalmus/Wermutkraut), schmecken aber nicht.
    Eine Alternativa wäre Pfefferminzöl oder Pfefferminzblätter; schmeckt besser und regt trotzdem den Speicherlfluss an.

    Hier noch ein guter Link zum Thema mit Tipps:

    http://www.pta-aktuell.de/media/pdf/...rn_030_034.pdf

    Ist eine kausale Behandlung nicht möglich, bietet die symptomatische
    Therapie eine Reihe von Alltagshilfen, um das
    Allgemeinbefinden der Betroffenen zu verbessern:
    Viel trinken: über den Tag verteilt und regelmäßig mindestens
    1,5 bis 2 Liter. Gut geeignet sind stille, fluoridhaltige
    Mineralwässer, ungezuckerte Kräutertees (keine
    entwässernden Kräuter wie Brennnessel- oder Birkenblättertee)
    oder stark verdünnte Fruchtsäfte. Nachts eine
    Flasche Wasser ans Bett stellen.
    Regelmäßige Mundbefeuchtung: Dies kann mit Salz oder
    Dexpanthenollösungen, Kräutertees (keine Kamille,
    trocknet aus) aus Hagebutten oder Malvenblüten,
    Grünem und Schwarzem Tee geschehen. Zur Not tut es
    auch eine Bouillon. Von der Firma John O. Butler gibt es
    das Feuchtigskeitsgel BioXtra, das neben Polyglycerylmethacrylat
    unter anderem Aloe-vera-Extrakt, Xylitol
    und Enzyme enthält und die Schleimhaut feucht hält.
    Lippen fetten: Pflanzliche Fette und Öle pflegen die Lippen
    sehr gut. Mineralische Öle bieten den besten
    Schutz gegen Feuchtigkeitsverlust. Dexpanthenol unterstützt
    die Heilung.
    Ernährung: weiche und feuchte Speisen bevorzugen,
    zum Beispiel Cremes, Eintöpfe und Gerichte mit viel
    Soße. Tomaten-, Karotten- oder Rote-Bete-Saft mit viel
    Vitamin A schützen die Schleimhäute.
    Kauen und lutschen: Wer regelmäßig kaut, findet nicht
    nur währenddessen Linderung. Auch der Ruhespeichelfluss
    kann sich so über Monate erhöhen. Geeignet sind
    zum Beispiel zuckerfreie Kaugummis, Karotten oder
    Sellerie. Das Xylit zuckerfreier Kaugummis wirkt zusätzlich
    gegen die Plaquebakterien. Bonbons (zuckerfrei)
    mit Zitrusgeschmack regen den Speichelfluss an. Bei
    geschädigter Schleimhaut sind Weingummis, Joghurts
    oder Eiswürfel aus verdünnten Fruchtsäften vorzuziehen.
    Raumluft: Luftbefeuchter, Zimmerbrunnen, feuchte Tücher
    und Pflanzen sorgen für einen ausreichenden Wassergehalt
    der Atemluft.
    Mundpflege: Zahnpflege und regelmäßige Kontrollen
    beim Zahnarzt sind für Xerostomie-Patienten besonders
    wichtig, um Wundstellen, Karies und Entzündungen vorzubeugen.
    Zusätzlich sollte die Mundhöhle mehrmals
    täglich angefeuchtet werden.
    Homöopathie: Auf der Basis einer guten Anamnese
    können homöopathische Mittel den Speichelfluss anregen,
    sofern die Drüsen noch funktionsfähig sind.
    Ersatzweise gibt es den Kunstspeichel aus dem Labor.
    Viele schon länger auf dem Markt befindlichen Präparate arbeiten
    auf der Basis von Carboxymethylcellulose (CMC). Hierzu gehören
    etwa Glandosane ® oder Artisial®. Heute werden für den bezahnten
    Kiefer mucinhaltige Ersatzstoffe favorisiert, da sie durch ihre
    gute Benetzungsfähigkeit dem natürlichen Speichel und
    seiner Schutzwirkung am nächsten kommen. Zusätze wie
    Mineralsalze oder Fluoride dienen der Kariesprophylaxe.
    Kunstspeichel ist als aromatisierte oder neutrale Lösung, als
    Spray oder als Ölspülung erhältlich. Auch normales Leinsamenöl
    zeigt als Spülung gute Ergebnisse.

    Herzliche Grüße

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