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Thema: DC Auftrennung Probengemisch

  1. #1
    Premium-User Avatar von Lydia Gottfried
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    Frage DC Auftrennung Probengemisch

    Hallo,

    Theoretische Aufgabe
    ich habe folgende Substanzen in meiner Probe:

    Flunitrazepam, Dexamethason, Lovastatin und Theobromin

    Fließmittel: Cyclohexan/Methylenchlorid/Diethylamin (50/40/10)
    Kieselgelplatte

    in welcher Reihenfolge erfolgt die Auftrennung? Ich vermute das Dexamethason als letztes kommt, bei den anderen bin ich mir überhaupt nicht sicher...:-(

    kann mir jemand helfen?

    Vielen Dank :-)

    LG Lydia

  2. #2
    Premium-User Avatar von karl
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    also ich würde so an die sache ran gehen, alles ohne gewär natürlich...

    Laufmittel: basisch und unpolar

    somit dürfte theobromin als schwache säure geladen vorliegen und damit unten liegen bleiben.

    die anderen stoffe würde ich dann nach polarität ordnen.

    und wenn ich mir so die formeln anschaue dann wäre meine ordnung dexa -> lova -> fluni (polar zu unpolar)

    also meine vermutung wäre theobromin-> dexamethason -> lovastatin -> flunitrazepam (von unten nach oben)

  3. #3
    Premium-User Avatar von Lydia Gottfried
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    Hallo Karl,

    wie kommst du darauf, dass Theobromin eine schwache Säure ist? Laut Stas- Otto- Gang zählt es zu den schwachen Basen...und Dexamethason ist
    unpolar meiner Meinung nach( wird mit Gruppe der unpolaren Neutralstoffe zu denen die meisten Glucos gehören abgetrennt)

  4. #4
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Christoph Behrendt
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    Ok, dann schalte ich mich mal ein.

    folgende Eigenschaften der Arzneistoffe kann man finden:
    Theobromin: logP = -0,78; pKa = 9,9 (schwache Base)
    Dexamethason: logP = 1,83; pka nicht erwähnenswert, Stoff reagiert neutral
    Flunitrazepam: logP = 2,06; ganz schwache Base (pka = 1,7)
    Lovastatin: logP = 4,26; pka = 15; sehr schwache Säure

    Das Laufmittel ist unpolar mit Basenzusatz.

    Theobromin ist sehr polar und wandert nur geringfügig über die Laufstrecke aufgrund der starken Wechselwirkungen mit Kieselgel.
    Danach folgen aufgrund der ansteigenden Lipophilie und Verteilung in die mobile Phase: Dexamethason, Flunitrazepam und Lovastatin, also weicht meine Prognose nur geringfügig von der von Karl ab.
    Der Basenzusatz dient mMn zur sauberen Bandentrennung.

    Viele Grüße
    Dr. Christoph Behrendt, Apotheker, Ihr Experte im Forum Pharmazeutische Chemie (v,a, Hauptstudium)
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  5. #5
    Premium-User Avatar von karl
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    cool das meine reihenfolge fast richtig war ^^
    mal ne frage: pka = 10 -> pkb = 4 wäre doch stark basisch? deswegen dachte ich dass die Imid-Struktur schwach sauer ist (ähnlich wie bei Barbitursäure)

    grüße

  6. #6
    Premium-User Avatar von karl
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    also hab gerade nochmal in meinen vorlesungsunterlagen nachgeschaut. Theobromin: pka 10 (schwache säure) imid-struktur , pkb 14 (sehr schwache base) vinyloge amid-struktur

    grüße

  7. #7
    Premium-User Avatar von Lydia Gottfried
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    Gibt es auch eine Möglichkeit das ganze ohne logP Werte einzuschätzen? In der Klausur sind diese natürlich nicht gegeben ;-)

  8. #8
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Christoph Behrendt
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    Jo, die PKa-Werte stimmen mit der Literatur zu theobromin enigermaßen überein, manchmal findet man PKa = 8,8 teils aber auch bis zu 10,1 für die Imid-Funktion und PKa = 14 oder etwas weniger für die basische imidazol-Gruppe. Zunächst habe ich wikipedia vertraut und auf eine Schwache Base gesetzt (ist ja auch ein alkaloid), andererseits bin ich jetzt der Meinung: theobromin reagiert amphoter und löst sich deshalb gut in Basen und Säuren (PKa 10 und 14 bedeutet weder besonders basisch noch sauer). Außer Frage steht, dass es ein sehr polares Molekül ist. Am Ende ist das die entscheidende Eigenschaft für die auftrennung an der Normalphase.
    Ohne das Wissen um die LogP-Werte muss man sich die Moleküle anschauen. Theobromine beinhaltet auf die gesamtmolekülgröße bezogen viele polare Funktionen (carbonylfunktionen bzw. Heteroatome). Dexamethason hat ein steroid-Gerüst, das eher lipophile Eigenschaften aufweist, allerdings viele polare Funktionen (3 OH- und 2 C=O-Funktionen). Flunitrazepam ist wie fast alle Benzos recht lipophil, einzig die lactam-Gruppe ist recht polar.
    Lovastatin hätte ich auch nach der molekülbetrachtung für sehr lipophil gehalten, da es nur eine hydroxylfunktion beinhaltet, aber als polyketid sehr viele alkylgruppen trägt und sehr lipophil sein muss. Auch die esterfunktionen sind in der Regel recht unpolar, also eher lipophil.

    Vg
    Dr. Christoph Behrendt, Apotheker, Ihr Experte im Forum Pharmazeutische Chemie (v,a, Hauptstudium)
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  9. #9
    Premium-User Avatar von Lydia Gottfried
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    Vielen Dank! Jetzt weiß ich , dass es genauso wichtig ist, die polaren Gruppen in Relation zur Molekülgesamtgröße zu betrachten

    LG

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