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Thema: Betamethason + Triclosan + Clotrimazol +

  1. #1
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    Betamethason + Triclosan + Clotrimazol +

    In erschreckender 4-wöchiger Regelmäßigkeit bekommt ein Patient verordnet:
    Triclosan 4.0
    Betamethasonvalerat 0,2
    Clotrimazol 2,0
    Lotio alba aquosa 20,0
    Eucerin c. aqua
    Eucein anhydr aa ad 200,0

    Nun steh ich vor dem Problem, Alternativen vorzuschlagen. Abgesehen von dem Problem, das Dauerverordnung von Betamethason aufwirft - eine Trennung zwischen Cortison und Antimykotikum kommt mit Sicherheit nicht in Frage, da dann das Antimykotikum nicht von der Kasse bezahlt würde.
    Lotio alba ersatzlos streichen ist sicher die erste Maßnahme. Aber was mach ich mit dem Triclosan? Bin ich vor Retaxationen sicher, wenn ich dem Arzt eine Kombi von Betamethason & Miconazol vorschlage, dabei nicht mehr als 100g? Kann ich dann die Grundlage beibehalten - mit einem Schuss Citronensäure zur pH-Optimierung?
    Für jeden Tipp dankbar grüßt
    Barbara Grün

  2. #2
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    Hallo,

    die Ansätze sind doch schon ganz gut. Lotio alba würde ich auch für sinnfrei halten, evtl. ist das Zinkoxid als "Wirkstoff" gedacht gewesen - aber das verträgt sich nicht mit Glucocorticoid-Estern --> also raus damit. Clotrimazol gegen Miconazolnitrat ist plausibel, dann passt der pH-Bereich. Und wenn durch die Konservierung (Sorbinsäure??) ein saurer pH rund um 4 entsteht, reicht das m. E. nach aus - das sollte aber durch Messen überprüft werden.
    Im Weiteren stellen sich Fragen wie: hilft die Salbe denn überhaupt??? (oder warum wird alle 4 Wochen neu verschrieben...) und: wer schreibts denn auf - ein Facharzt oder der Hausarzt? Wann hat der Behandler den Patienten zuletzt untersucht??
    Grüße
    C. Wegener

  3. #3
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    Liebe Frau Wegener,
    Danke estmal für die Rückmeldung.
    Es handelt sich um den Hausarzt - von dem die Existenz dieser Apotheke abhängt. Wir sind hie aufm Lande - der nächste hautarzt ist wit & hat keine Termine. Aber i.d.R. hat sich das alles irgendwann mal ein hautarzt ausgedacht - der Hausarzt tut den Leuten einen Gefallen, indem er ihnen die Fahrt in die nächste Stadt spart.Abe Sie meinen nicht wirkiich, dass ich ihn fragen sollte, wann er seinen Patienten das letzte Mal untersucht hat?!
    Aber er hat auf meine Faxe mit diversen, gestern abend erarbeiteten Alternativvorschlägen tatsächlich rechtzeitig reagiert, um diesem Patienten heute noch "seine" Salbe auszuhändigen:
    Hydrocortison 1% in 2%iger Triclosan-Hydrophobe Basiscreme

    Da war natürlich keine der Alternativen, die ich ersonnen hatte. Aber für den Patienten ein klarer Fortschritt
    Besten Dank nochmal
    BG

  4. #4
    Kompetenz-Manager Avatar von Antje Lein, Dipl.-Pharm.
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    Hallo Frau Grün,

    Sie hatten den Arzt sicherlich auf eine Reihe von Ungereimtheiten bei der zuerst genannten Vielstoffrezeptur aufmerksam gemacht. Betrachtet man die Rezeptur, für die er sich letztlich entschieden hat, ist sie eigentlich gut überlegt. Die Kombination aus Externsteroid und Antiseptikum ist üblich. Man könnte durchaus vermuten, dass die gegenüber der Ursprungsrezeptur stark abgespeckte Variante auch auf Ihre Intervention zurückgeht. Nicht nur, dass die galenischen Ungereimtheiten beseitigt sind, möglicherweise hat er auch überlegt, dass die Daueranwendung des stark wirksame Externsteroides nicht sinnvoll ist und die Kombination mit einem Antimykotikum nur etwas für die kurzfristige Behandlung entzündlicher Mykosen ist.

    Ich denke, Sie können das als Erfolg verbuchen, auch wenn das Ergebnis letztlich nicht 100-prozentig mit Ihren Vorschlägen übereinstimmt.

    Viele Grüße
    Antje Lein
    Antje Lein, NRF, Apothekerin: Ihre Expertin im Forum Schwierige Rezepturen
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