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Thema: Nachtrag: Pharmaka mit Wirkungen auf den Darm - Mucofalk mit Loperamid

  1. #1
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    Nachtrag: Pharmaka mit Wirkungen auf den Darm - Mucofalk mit Loperamid

    Hallo,

    am Dienstag, den 19.11.2013 war ja wieder Webcollege.
    Das Thema war "Pharmaka mit Wirkungen auf den Darm"
    Gegen Ende des Seminars war ein Rezept abgebildet (siehe hierzu die Seminarunterlagen).
    Mucofalk Beutel N3 1-1-1
    und
    Loperamid TAB Nr. 100 N3 1-1-1-1

    Ich hatte gleich in den Chat meinen Bedenken wegen den Wechselwirkungen geschrieben.
    Dies hat wohl leider niemand bemerkt.

    Daher wollte ich an dieser Stelle nochmal auf den Beipackzettel von Mucofalk
    hinweisen.
    Hierauf steht:

    "Wechselwirkungen
    Quellmittel und Arzneimittel gegen Durchfall, die die natürliche Darmbewegung hemmen (z.B. Opiumtinktur, Loperamid-HCl) dürfen nicht gleichzeitig eingenommen werden, da ein Darmverschluss entstehen kann......"

    Im Seminar war ja die Frag, ob das Rezept so okay sei.

    Auf dem Beipackzettel wird nun aber wie gesagt auf die WW zw. Mucofalk und Loperamid hingewiesen
    und vor der gleichzeitigen Einnahme gewarnt.

    Habe ich irgendwas übersehen oder missverstanden ?

    MfG,

    Laszlo Lovizer

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Alexander Ravati
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    Hallo,

    sorry für die etwas verzögerte Antwort.
    Nein, Sie haben es offenbar richtig verstanden. Diese WW ist generell zu beachten. Im vorliegenden Fall hatten wir aber einen Patienten bei dem TROTZ hoher Dosen Loperamid immer der Durchfall nicht vollständig gestoppt werden konnte.
    Daher war die zusätzliche Verordnung vom Arzt m.E. gerechtfertigt, sofern die Stuhlfrequenz des Patienten überwacht wird.
    Ein solcher Hinweis kann selbstverständlich auch in der Apotheke unterstützt werden. z.B. "Sollte Ihr Stuhl seltener als 1 x täglich werden, dann halten Sie bitte Rücksprache mit dem Arzt, ob die Dosis von Loperamid vermindert werden oder das Flohsamen-Präparat abgesetzt werden soll".

    Möglicherweise habe ich im Vortrag vergessen, das zu erwähnen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit! :-)
    Beste Grüße, Ihr Dr. Alexander Ravati,

    Apotheker, Ihr Experte im Forum Spezielle Rechtsgebiete und Pharmazie
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  3. #3
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    High Output Syndrom bei Patienten mit Ileostoma (künstlicher Darmausgang)

    Zitat Zitat von Dr. Alexander Ravati Beitrag anzeigen
    Hallo,

    sorry für die etwas verzögerte Antwort.
    Nein, Sie haben es offenbar richtig verstanden. Diese WW ist generell zu beachten. Im vorliegenden Fall hatten wir aber einen Patienten bei dem TROTZ hoher Dosen Loperamid immer der Durchfall nicht vollständig gestoppt werden konnte.
    Daher war die zusätzliche Verordnung vom Arzt m.E. gerechtfertigt, sofern die Stuhlfrequenz des Patienten überwacht wird.
    Ein solcher Hinweis kann selbstverständlich auch in der Apotheke unterstützt werden. z.B. "Sollte Ihr Stuhl seltener als 1 x täglich werden, dann halten Sie bitte Rücksprache mit dem Arzt, ob die Dosis von Loperamid vermindert werden oder das Flohsamen-Präparat abgesetzt werden soll".

    Möglicherweise habe ich im Vortrag vergessen, das zu erwähnen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit! :-)
    Ich kenne das "Problem" bei Patienten mit künstlichem Darmausgang (Ileostoma), diese verlieren insbesondere nach der OP viel Flüssigkeit über das Stoma (High Output Syndrom). Dies versucht man mit Quellmitteln und Motilitätshemmern zu regulieren. Hierbei kommt auch die Opiumtinctur zum Einsatz.

  4. #4
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    Mucofalk wird im Falle des Kurzdarmsyndrom (s. Verlust großer Teile des Dünndarms) von den Krankenkassen erstattet, richtig?
    Gilt es bei der Ausstellung des Rezeptes etwas zu beachten (Angabe der Indikation)?

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