Lösung gegen Aphten

[Astrid Bräutigam]

Ich habe folgende Rezeptur vorliegen:

Triam 0,2
Lidocain 2,0
Nystatin 0,01
Aqua dest ad 200,0

4x tägl ein TL unverdünnt 1 min spülen, vorher schütteln!

Problem: womit kann ich diese große Wassermenge konservieren?
Außer Lidocain alles nicht wasserlöslich, aber das Ganze soll ja auch eher eine Suspension sein. Hat jema
nd Erfahrung und diese Rezeptur eventuell schon mal hergestellt?

[Maike Noah]

Hallo Frau Bräutigam,

Problem: womit kann ich diese große Wassermenge konservieren?

Meine Antwort zielt erst einmal nur auf Ihre Frage ab, wie Sie prinzipiell eine so große Menge Wasser konservieren können. Entweder Sie nehmen direkt aqua conservans, das die Apotheke fertig kaufen kann oder Sie konservieren mit Nipagin und Nipasol und erstellen somit selbst das aqua conservans. Bitte prüfen Sie, ob Nipagin/Nipasol mit Ihren Wirkstoffen kompatibel ist.

Viele Grüße
und schönes Wochenende.

Maike Noah

[Dr. Stefanie Melhorn]

Hallo Frau Bräutigam,

bei den meisten, dem NRF bekannten, Mundspülungen mit Glucocorticoiden handelt es sich um Suspensionssysteme. Es wird angenommen, dass der suspendiert enthaltene Wirkstoff eine Ablagerung in den Zahnzwischenräumen ermöglicht. Voraussetzung für eine akzeptable Anwendung sind die gute Aufschüttelbarkeit der Zubereitung und die feindisperse Verteilung des Wirkstoffes. Eine sinnvolle Maßnahme kann das Anreiben des Steroids mit Polysorbat 80 sein. Auf diese Weise verteilt sich der Wirkstoff besser und lässt sich so gleichmäßig aufschütteln. Eine andere Variante ist das feindisperse Ausfällen aus Propylenglycolischer Lösung, sehen Sie dazu bitte die NRF-Vorschrift 7.14.

Eine Viskositätserhöhung würde die Sedimentation verlangsamen und eine bessere Aufschüttelbarkeit gewährleisten. Wir schlagen 1 Prozent Hydroxyethylcellulose 400 (Natrosol 250 G pharm) vor.

Zur Konservierung ist Konserviertes Wasser DAC, wie Frau Noah bereits geschrieben hat, oder Sorbinsäure geeignet. Bei der Sorbinsäure-Konservierung ist es einfacher, wenn man das wasserlösliche Kaliumsorbat verwendet und durch Absenken des pH-Werts die Sorbinsäure in der Zubereitung erzeugt. Dafür reicht bei der oben genannten Rezepturvorschrift die saure Reaktion des Lidocainhydrochlorids aus. Bei der Herstellung der konservierten Lösung ist zu beachten, dass Kaliumsorbat vor der Zugabe des sauren Lidoacinhydrochlorids zugegeben wird.

Durch das gelöste Lidocainhydrochlorid wird sich ein saurer pH-Wert einstellen. Zur Verbesserung der lokalanästhetischen Wirkung sollte der pH-Wert am Ende mit Natriummonohydrogenphosphat auf pH 5-5,5 angehoben werden. Die benötigte Menge können Sie durch vorsichtige Zugabe und tüpfeln auf pH-Papier bestimmen. Bei diesem pH-Wert ist die Sorbinsäure noch ausreichend wirksam.

Viele Grüße
Stefanie Melhorn

[Astrid Bräutigam]

Hallo Frau Mehlhorn und Frau Noah,

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Sie haben mir sehr weitergeholfen.

Gruss Astrid Bräutigam