Ergebnis 1 bis 5 von 5

Thema: Unangenehmer Geruch als NW von Medikamenten

  1. #1
    Premium-User
    Registriert seit
    29.01.2013
    Beiträge
    5

    Unangenehmer Geruch als NW von Medikamenten

    Hallo zusammen,

    ich habe einen Patienten (76 Jahre) der über starken und sehr unangenehmen Geruch klagt. Er muss mind. alle 2 Tage Bettwäsche und Schlafsachen wechseln. An mangelnder Köperhygiene mangelt es nicht, was auch seine Frau bestätigte (mind. 1x tgl duschen).
    Seine Vermutung ist, dass es eine Nebenwirkung seiner Medikamente sei.
    Zur Zeit nimmt er folgende Medikamente ein:
    Molsidomin 8mg
    Ramipril 5mg
    Metoprolol 100
    Simvastatin 40mg
    Allopurinol 300
    ASS 100
    Alle Medikamente werden in geeigneter Dosierung eingenommen.

    Hab schon in den Fachinfos nachgeschaut aber nichts gefunden, außer gelegtliches übermäßiges Schwitzen beim Metoprolol.
    Es soll wohl auch nicht nach älterem Schweiß riechen, was ja "normal" ist. Es wurde als sehr penetrant beschrieben.

    Hat schonmal jemand von einem ähnlichen Fall gehört? Oder eine Idee was ansonsten als Ursache in Frage käme?

    viele Grüße

  2. #2
    Moderator und Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Oliver Scholle
    Registriert seit
    15.12.2010
    Beiträge
    444
    Hallo Frau Wisse,

    dass solch eine Nebenwirkung von den erwähnten Medikamenten kommen könnte, ist mir nicht bekannt.

    Als sonstige Ursache musste ich an das Fish-Odor-Syndrom denken. Hierbei funktioniert die Verstoffwechselung des Trimethylamins (TMA) zur oxidierten Form über die FMO (Flavin-Monooxygenase) nicht ausreichend und das TMA wird über Körperflüssigkeiten ausgeschieden. Dieses riecht extrem nach Fisch (es gibt auch irgendeine Reaktion, die im Labor im Rahmen des Pharmaziestudiums so ein Amin entstehen lässt - ich meine es war bei einer Titration, weiß es aber nicht mehr genau - diesen Geruch vergisst man aber bestimmt nicht).

    Üblicherweise bemerkt man die Folgen dieser Stoffwechselkrankheit erstmalig während der Pubertät. Nun wage ich mal zu behaupten, dass dieser Patient eine mildere Form haben könnte (gewisse ausreichende Enzymaktivität - bisher). Bedingt durch das Alter und/ oder die Medikation könnte es zu einer allgemeinen Einschränkung der Leberleistung kommen, die nun zu einer Symptomausprägung führt (riechen).

    Für die Apothekenpraxis:
    Sie sollten nachfragen, wonach es riecht. Wenn nicht nach Fisch: Vergessen Sie die von mir genannte Hypothese... :J
    Ohne Angst zu machen kann man nachfragen, ob die Leberwerte mal standardmäßig überprüft worden sind - vor allem wenn es als Fischgeruch definiert werden kann.
    Wichtig wäre auch noch, ob der Patient sein Schwitzen überhaupt als übermäßig bezeichnet hat - das geht aus Ihrer Beschreibung nicht hervor.

    Beste Grüße

    Oliver Scholle
    Ihr Moderator und Experte im Forum Pharmazeutische Praxis
    Rechtlicher Hinweis: Die hier eingestellten Kommentare geben die persönliche Meinung des Beitragstellers wieder und haben keinerlei rechts- empfehlenden oder rechtsbindenen Charakter.

  3. #3
    Premium-User
    Registriert seit
    29.01.2013
    Beiträge
    5
    Vielen Dank für die schnelle Antwort.
    Ich werde nochmal genauer nachfragen beim Patienten und dann berichten.

    Viele Grüße
    Ann-Christin Wisse

  4. #4
    Premium-User
    Registriert seit
    29.01.2013
    Beiträge
    5
    Hab jetzt nochmal mit dem Patienten gesprochen.
    Er kann nicht sagen, dass es nach etwas bestimmtes riecht, also auch nicht nach Fisch und er würde es auch nicht als übermäßiges Schwitzen bezeichnen. Aufgefallen ist ihm, dass es hauptsächlich über Nacht beginnt zu riechen und tagsüber nicht so extrem.
    Seine Werte wurden kürzlich erst alle überprüft und laut Arzt sind die Leberwerte in Ordnung.

  5. #5
    Moderator und Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Oliver Scholle
    Registriert seit
    15.12.2010
    Beiträge
    444
    Hmm,

    nicht sagen, dass es nach etwas bestimmtes riecht, also auch nicht nach Fisch
    will jetzt nicht sagen "Schade", aber man hätte einen Grund.

    So kann man es natürlich schwer klären. Bleibt nur rumprobieren - zumindest mit der Nahrung.
    Medikamente natürlich nicht - dann lieber mit dem Arzt abklären.

    Gruß

    OSch
    Ihr Moderator und Experte im Forum Pharmazeutische Praxis
    Rechtlicher Hinweis: Die hier eingestellten Kommentare geben die persönliche Meinung des Beitragstellers wieder und haben keinerlei rechts- empfehlenden oder rechtsbindenen Charakter.

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •