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Thema: Interaktion

  1. #1
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    Interaktion

    Kann mir hier mal jemand erklären, weshalb es bei der Gabe von Riopan zu einer Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung der Cumarine kommen kann? Und ist diese Wechselwirkung klinisch relevant und wenn ja, welches Antazidum wäre zu bevorzugen?

  2. #2
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    Woher kommt diese Information?

    Meine Datenbank meldet diese Interaktion nicht.
    Verwunderlich, denn inzwischen schlägt sie selbst bei Paracetamol und Marcumar an

  3. #3
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    Diese Information kommt aus der Packungsbeilage von Riopan Magengel. Unser Computersystem zeigt auch keine Interaktion an und interessanterweise ist auch in der Falithrompackungsbeilage nichts dergleichen vermerkt

  4. #4
    Premium-User Avatar von Dr. Juliane Kresser
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    Hi, beim Interaktions-Check in der Apothekensoftware kommt keine Meldung und auch in den Fachinfos steht nichts. Aber dafür deuten andere Quellen auf eine IA hin:

    http://www.netdoktor.de/Medikamente/...100006770.html
    Riopan® Magen Gel verstärkt möglicherweise die gerinnungshemmende Wirkung von Cumarinderivaten (z.B. Warfarin, Phenprocoumon).

    http://www.gelbe-liste.de/medikament...gen-gel_118780
    Auf eine mögl. Verstärkung d. gerinnungshemm. Wirk. v. Cumarin-Derivaten ist zu achten.

    Von einer klinischen Relevanz würde ich also nicht sprechen. Die Interaktionen in der Software werden ja meist nur bis zur dritten oder vierten Klassifizierungsstufe eingestellt. Daher würde man in diesem Fall maximal "vorsichtshalber überwachen" empfehlen.

    Interaktionsklassifikation der ABDA-Datenbank

    schwerwiegende Folgen wahrscheinlich, kontraindiziert
    vorsichtshalber kontraindiziert
    Überwachung beziehungsweise Anpassung nötig
    in bestimmten Fällen Überwachung beziehungsweise Anpassung nötig
    vorsichtshalber überwachen
    in der Regel keine Maßnahmen erforderlich


    Vermutlich wird schon eine deutlich über 2 Stunden versetze Einnahme die IA-Gefahr entschärfen.

    HG JK und ein sonniges WE
    Geändert von Dr. Juliane Kresser (08.03.2013 um 15:51 Uhr)

  5. #5
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    erstmal danke für die Antwort, bliebe noch die Frage zu klären, auf welche Weise es überhaupt zu einer Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung kommen kann

  6. #6
    Premium-User Avatar von Dr. Juliane Kresser
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    Tja,
    leider steht nirgendwo explizit warum...und auch nur, dass eine Wirkungssteigerung möglich ist.

    http://www.arznei-telegramm.de/db/ww...ldrat&ord=xuaw
    Cumarin-Antikoagulanzien Wirkungssteigerung von: Cumarin-Antikoagulanzien möglich...


    Mögliche Gründe für eine Steigerung der gerinnungshemmenden Wirkung der Cumarine durch Magaldrat könnten sein:

    - beeinträchtigen die Produktion von arzneimittelabbauenden Enzymen (z.B. Cytochrom P) in der Leber. Fehlt es an solchen Enzymen, bleiben die gerinnungshemmenden Wirkstoffe länger im Blut und können länger und stärker wirken.
    - Verdrängung der gerinnungshemmenden Wirkstoffe aus einer Bindung an jene Eiweißstoffe, mit denen sie im Blut transportiert werden. In dieser Form sind die Wirkstoffe noch unwirksam. Wird die Bindung aber durch andere Medikamente früher gelöst oder wird mehr abgelöst, wirken die gerinnungshemmenden Mittel rascher und stärker.
    - Magaldrat = Schichtgitterantazida, erhöht Magensaft PH konstant auf 3 - 5 - Einfluss auf Resorptionsquote


    Zumindest wären das die möglichen Einflusswege.
    Würde mich um eifrige Teilnahme freuen (((-:
    HG JK
    Geändert von Dr. Juliane Kresser (08.03.2013 um 20:59 Uhr)

  7. #7
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    Da habe ich doch gleich noch eine Frage:
    Welches Schmerzmittel kann ich denn einem Falithrompatienten empfehlen? Dachte an Paracetamoltabletten aber da schlug das System auch an.

    MfG
    U.Morgenstern

  8. #8
    Premium-User Avatar von Dr. Juliane Kresser
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    Zu Ihrer Frage:
    Interaktionsmeldung – Falithrom - Paracetamol
    Bei Risikofaktor Überwachung/ Anpassung
    Paracetamol ist das Mittel der Wahl als gelegentliches Analgetikum bei Patienten unter Antikoagulantien-Therapie. Die Einnahme von Tagesdosen bis zu 1500 mg Paracetamol gelegentlich oder bis zu einer Woche wirkt sich in der Regel nicht auf die Blutungszeit aus.
    Bei Patienten, die unter oralen Antikoagulantien dauerhaft hohe Dosen von Paracetamol (< 1500mg/d) benötigen, soll allerdings die Blutgerinnungszeit (INR) besonders sorgfältig (z.B. wöchentlich) kontrolliert werden.
    Nur in Einzelfällen wurden bei älteren Patienten Blutungskomplikationen berichtet.

    Effekt/ Mechanismus: Durch Paracetamol verstärkte blutgerinnungshemmende Wirkung – Blutunggefahr durch Hemmung der Synthese von Gerinunngsfaktoren.
    HG JK
    Geändert von Dr. Juliane Kresser (14.03.2013 um 10:57 Uhr)

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