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Thema: Gebrochene Zinksalbe

  1. #1
    Premium-User
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    16.02.2011
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    9

    Gebrochene Zinksalbe

    Liebes Kompetenzteam,

    wir haben in der Apotheke Probleme mit folgender Rezeptur:

    Zinkoxid 4,5g
    Dickfl. Paraffin 10,0g
    Glycerol 10,0g
    Wollwachsalkoholsalbe 40,0g
    Harnstoff 2,5g
    Propylenglycol 8,0g
    Gereinigtes Wasser 22,0g
    Weißes Wachs 3,0g

    Die Salbe wurde folgendermaßen hergestellt:
    1) ZnO mit Glycerol anreiben
    2) anschließende Zugabe von dickfl. Paraffin, WWA-Salbe, Propylenglycol, Weißem Wachs --> auf dem Wasserbad aufschmelzen
    3) Zugabe von ca. 2/3 des Wassers (gleiche Temperatur wie die Schmelze)
    4) anschließend Salbe kaltrühren
    5) Harstoff in restlichem Wasser lösen und in die Salbe einrühren
    6) verdunstetes Wasser ergänzen

    Da wir bereits zwei Tage zuvor die Salbe angefertigt hatten und die Kundin die Salbe wegen austretendem Wasser reklamierte, haben wir die neu hergestellte Salbe über Nacht in der Fantaschale stehenlassen um zu sehen, ob diesmal wieder Wasser austreten würde. Und am nächsten Tag stand das Wasser wieder tropfenweise auf der Salbe. Was wurde falsch gemacht bzw. liegt der Fehler in der Zusammensetzung der Salbe? Auch eine Herstellung im TopiTec führte zu keinem Erfolg!

    Über Antworten freue ich mich.

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Stefanie Melhorn
    Registriert seit
    11.03.2011
    Beiträge
    527
    Hallo Frau Schumacher,

    der Wasseranteil bzw. Anteil an hydrophilen Substanzen der verordneten Creme ist zu hoch, um eine stabile Creme zu erzielen.

    Ähnliche Harnstoff- und Glycerol-haltige Wollwachsalkoholsalben wurde bei uns schon häufiger als problematisch angegeben. Wasserlösliche Substanzen und hydrophile Flüssigkeiten, wie Glycerin und Propylenglycol werden mit zur Wasserphase gerechnet. Das ergibt bei der oben aufgeführten Creme einen Anteil von 42,5% hydrophile Substanzen (Harnstoff, Glycerol, Propylenglycol und Wasser) und nur 40 % Wollwachsalkoholsalbe.

    Sie können die Creme stabilisieren, in dem Sie den Anteil an Wollwachsalkoholsalbe um fünf Prozent erhöhen und gleichzeitig weniger Wasser/Propylenglycol verwenden. Dann sollte die Creme stabil sein. Oder Sie gehen von der standardisierten Harnstoff-Wollwachsalkoholcreme 5 % / 10 % (NRF 11.74.) aus, passen die Harnstoff-Konzentration an und ergänzen Zinkoxid. Dann darf die Zubereitung allerdings nicht mehr mit der NRF-Nummer bezeichnet werden.

    Viele Grüße
    Stefanie Döhring
    Dr. Stefanie Melhorn, NRF, Apothekerin: Ihre Expertin im Forum Schwierige Rezepturen
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