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Thema: Koppeschaar-Titration

  1. #1
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    Koppeschaar-Titration

    Hallo,

    leider verstehe ich nicht, wie man bei der Koppeschaar-Titration über die Iodmenge auf die verbrauchte Brommenge schließen kann. Man gibt doch Kaliumiodid hinzu, um Tribromphenol zu erhalten und das Chinonderivat zu diesem zurück reagieren zu lassen. Dabei entsteht jedoch auch Iod.
    Man titriert mit Thiosulfat dann doch sowohl das Iod aus der Reaktion des Tetrabromchinons zum Tribromphenol als auch das, welches aus dem restlichen Brom und Iodid gebildet wird.
    Muss man das nicht berücksichtigen, wenn man von der Menge Thiosulfat auf das verbrauchte Brom zurückschließen möchte?

    Vielen Dank im Voraus für die Antwort.

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Markus Funk
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    Hallo Frau Rueter!

    Zitat Zitat von Theresa Rueter Beitrag anzeigen
    Hallo,
    leider verstehe ich nicht, wie man bei der Koppeschaar-Titration über die Iodmenge auf die verbrauchte Brommenge schließen kann.
    Zunächst mal wird ja ein aktivierter Aromat bei der Koppeschaar-Bestimmung durch Br2 elektrophil substituiert.

    Die Koppeschaar-Titration kann als Rücktitration durchgeführt werden. Dazu gibt man einen Überschuss an Br2 hinzu. Die nicht verbrauchte Menge an Br2 wird durch einen Überschuss an Kaliumiodid zu I2 umgesetzt. Zum Schluss wird dann das gebildete I2 mit Natriumthiosulfat bestimmt.

    Das Kaliumiodid dient also dazu, das überschüssige Br2 zu I2 umzusetzen:
    Br2 + 2 I- --> I2 + 2 Br-

    Zitat Zitat von Theresa Rueter Beitrag anzeigen
    Man gibt doch Kaliumiodid hinzu, um Tribromphenol zu erhalten und das Chinonderivat zu diesem zurück reagieren zu lassen. Dabei entsteht jedoch auch Iod.
    Man titriert mit Thiosulfat dann doch sowohl das Iod aus der Reaktion des Tetrabromchinons zum Tribromphenol als auch das, welches aus dem restlichen Brom und Iodid gebildet wird.
    Muss man das nicht berücksichtigen, wenn man von der Menge Thiosulfat auf das verbrauchte Brom zurückschließen möchte?
    Meinen Sie eventuell einen ganz bestimmten Aromaten? Das man Kaliumiodid hinzugibt, um Tribromphenol zu erhalten, ist mir nämlich nicht bekannt.

    Bei der Koppeschaar-Bestimmung entsteht ein Tribrom-Substitutionsprodukt nur dann, wenn die beiden HO- bzw. NH2-Gruppen ortho-ständig sind.

    Viele Grüße
    Markus Funk
    Ihr Experte der Foren Pharmazeutische Chemie und Pharmazeutische Analytik sowie Ravati Seminare-Dozent im Bereich Analytik
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  3. #3
    Premium-User
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    Vielen Dank Herr Funk!

    Meine Frage bezog sich direkt auf die Titration von Phenol. Wenn ich einen Überschuss Brom hinzu gebe, wird nicht nur an drei Positionen (ortho und para zum OH) das H durch Br ersetzt, sondern in ortho werden zwei Br-Moleküle substituiert. Erst durch das KI entstKoppeschaar.PNGeht dann wieder das Phenolderivat, an welchem drei Hs durch Br ersetzt sind. Dabei entsteht jedoch auch Iod.
    Also hat man doch sowohl Iod durch den Überschuss Br2 als auch durch die eben geschilderte Reaktion?

    Danke für Ihre Mühen.

  4. #4
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Markus Funk
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    Hallo Frau Rueter,
    okay, jetzt verstehe ich was Sie meinen. Im Endeffekt macht das für die Bestimmung keinen Unterschied. Entscheidend ist, dass alles überschüssige Brom zu Bromid umgesetzt wird und dabei jeweils Iod entsteht.
    Aus dem 2,4,4,6-Tetrabrom-2,5-cyclohexadien-1-on entsteht durch die Reaktion mit Iodid auch Iod. Dafür haben Sie aber entsprechend weniger nicht umgesetztes Brom, welches mit Iodid zu Iod reagiert.
    Im Endeffekt entsteht also pro Überschüssigen Br2-Molekül ein I2-Molekül (entweder direkt, oder über den Umweg über das vierfach bromierte Phenol-Derivat).
    Ihr Experte der Foren Pharmazeutische Chemie und Pharmazeutische Analytik sowie Ravati Seminare-Dozent im Bereich Analytik
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  5. #5
    Premium-User
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    Hallo Herr Funk!
    Jetzt habe ich verstanden, wieso man über das entstandene Iod auf das verbrauchte Brom zurückschließen kann. Vielen Dank für die Erklärung!
    Liebe Grüße aus Münster!
    Theresa

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