Inkompatibel, ...oder nicht!?!?

[arnika]

Bei der Rezeptur Erythromycin 2,0%, Zinkoxid 0,5%, Lanolin DAB ad 50,0 erscheint mir die verordnete Grundlage unter Berücksichtigung der pH-Stabilität des Wirkstoffs noch ausreichend basisch, sodass es nicht zu einer durch sauren Einfluss bedingten Zersetzung des Wirkstoffs kommen sollte (eingeschränkte Haltbarkeit von 2 Wochen inbegriffen).

Die Zusammensetzung der Creme scheint aber durch den Zusatz von Zinkoxid problematisch; zwar wird teilweise von einer Stabilisierung des Wirkstoffs durch Zinkionen gesprochen (freie Zinkionen vorausgesetzt) (http://www.gd-online.de/german/veran....11.2009-2.pdf), allerdings wäre meiner Ansicht nach auch eine verstärkte Oxidation möglich!? Unsicher bin ich auch aufgrund der hier eingesetzten Konzentrationen und der damit verbundene Relevanz der möglichen Wechselwirkungen!?

Für eine Einschätzung dieser Rezeptur ihrerseits wäre ich sehr dankbar!!

[Daniel Al-Hinn]

Hallo!
Inkompatibilität mit Zinkionen wird zumindest hier nicht erwähnt:
http://tinyurl.com/ckdq5s5 (hoffentlich ist der Link noch valide, ist von Pharma4u)

Außerdem ist das Hauptproblem bei Erythromycin doch sowieso die Hydroyse, die im Zweifel viel Schneller abläuft als alle anderen Reaktionen.

gruß

[Dr. Stefanie Melhorn]

Hallo,

gegen die Kombination von Zinkoxid und Erythromycin in der lipophilen Creme ist nichts einzuwenden. Die Aufbrauchsfrist sollte jedoch auf 4 Wochen reduziert werden, da Stabilitätsdaten zu der Kombination nicht vorliegen.

Erythromycin ist nicht oxidationsempfindlich. Der pH-Wert der wasserarmen, lipophilen Creme wird sich nicht korrekt messen lassen. Eine saure Reaktion, die zu einer unverhältnismäßigen Zersetzung von Erythromycin führt, ist aber nicht zu erwarten, wie Sie ja auch bereits angegeben haben.

Viele Grüße
Stefanie Döhring