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Thema: 3%ige Zuckernasenemulsion

  1. #1
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    3%ige Zuckernasenemulsion

    Mahlzeit,

    ich habe heute eine zuckerhaltige (3% Dextrose) Nasenemulsion hergestellt. Obwohl Sie sonst nicht konserivert war, habe ich als Haltbarkeit 2 Wochen angegeben, weil Zucker ja auch konserviert und es nur lipophile Bestandteile ohne Wassergehalt waren. Ab wie viel Prozent Zuckergehalt konserviert Zucker eigentlich?

    Und zweite Frage: Ist das auch eine hyperosmotische Zubereitung? Ich kenne das von Nasenemulsionen mit mehr als 0,9% Salzgehalt, dass die dann abschwellend wirken. Ab wie viel Prozent Zucker ist das ganze hyperosmotisch?

    Paula

  2. #2
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    Hallo Frau Martins,

    eine Konservierung liegt erst ab einem Zuckergehalt von 64% vor (z.B.:Sirupus simplex). (Die konservierende Wirkung kommt dadurch Zustande, das den Bakterien Wasser entzogen wird und diese dann Ihre Teilungsaktivität vorübergehend einstellen)

    und wenn ich mich recht erinnere liegt der Wert für Isotonie bei einer Glucoselösung bei 5%.

    Ich denke aber das die Haltbarkeit mit zwei Wochen kein Problemdarstellen sollte.


    Grüße pharmafab

  3. #3
    Kompetenz-Manager Avatar von Antje Lein, Dipl.-Pharm.
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    Hallo Frau Martins,

    der Glucosegehalt in Nasenemulsionen bzw. in deren Wasserphase ist normalerweise zu niedrig, um sicher davon ausgehen zu können, dass darin keine Keime mehr wachsen können. Ein niedriger bis mittlerer Zuclergehalt kann dann sogar eher ein guter Nährboden für Keime sein. Die Abschätzung der Aufbrauchsfrist beim Patienten ist schwierig. Manchmal enthalten die Emulsionen noch Konservierungsmittel, weil konservierte Fertigarzneimittel ergänzt werden. Das stabilisiert ein wenig. Ansonsten sind wir beim NRF aber nicht so begeistert von flüssigen Emulsionen, die mit Pipetten angewendet werden, weil die ja immer wieder in die Emulsion zurückgelangen. Wenn umsetzbar, empfehlen wir das Andicken der Emulsion, um sie in Tuben mit Nasensalbenapplikator abfüllen zu können.

    Dass 5-prozentige Glucose-Lösungen isotonisch sind, stimmt. Da die Glucose-Konzentration mit Bezug auf die Wasserphase in Nasenemulsionen oder Nasencremes normalerweise höher liegt, ist die in der Rezeptur enthaltene Lösung in der Regel immer hyperton. Gleichzeitig wird sie aber durch die lipophile Matrix auch etwas von der Nasenschleimhaut abgeschirmt. Da auch wasserfreie Glucose-Nasensalben angewendet werden, ist nicht unbedingt die Tonizität in der Rezeptur das Bewertungskriterium für die therapeutische Effektivität. In der HNO-Literatur, die beim NRF vorliegt, findet man Glucose-Konzentrationen (bezogen auf die Gesamtrezeptur) zwischen 5 und 20 %.

    Viele Grüße.
    Antje Lein
    Antje Lein, NRF, Apothekerin: Ihre Expertin im Forum Schwierige Rezepturen
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