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Thema: Ibuprofen erhöht das Herzinfarktrisiko

  1. #1
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    Ibuprofen erhöht das Herzinfarktrisiko

    Guten Morgen Prof. Morck,

    Am Freitag kam eine gute und nette Stammkundin (sie ist um die 60) zu uns in die Apotheke. Ich kenne die Dame schon länger und weiß, dass sie ihre Krankheiten soweit es geht homöopathisch behandelt.

    Sie hatte einen Abschnitt diesen Artikel der Frankfurter Rundschau dabei:
    http://www.fr-online.de/wissenschaft...r/-/index.html

    Ist ja für uns nichts neues, aber so ein Artikel kann den Laien schon mal ganz schön verwirren. Sie macht sich nun Sorgen um ihre Tochter, da diese gelegentlich bei Kopfschmerzen Ibu einnimmt. Ich habe mir den Artikel eben online mal durchgelesen und bin recht erschüttert. Der Artikel ist eine Sammlung aller Nebenwirkungen, die insgesamt auftreten können.
    Für den Laien muss es nach der Lektüre doch in etwa so aussehen, dass man den Teufel mit dem Beelzebub austreibt, möchte man Schmerzen behandeln.

    Jetzt wo ich den Artikel gelesen habe, verstehe ich aber auch, warum in den letzten Wochen einige Patienten nach Naproxen gefragt haben, das wir dann immer bestellen mussten, weil wir nur Dolormin für Frauen an Lager hatten. Die haben dann immer alle gesagt ?Ja, da stand doch in der Zeitung, dass Naproxen besser sein soll als die anderen Schmerzmittel und auch als Ibuprofen?.

    Die FR schreibt: "Der Wirkstoff Naproxen dagegen schnitt im Test in diesem Bereich vergleichsweise gut ab. Dafür ist Naproxen, das oft gegen Regel-, Rücken- und Gelenkschmerzen eingesetzt wird, jedoch besonders problematisch für den Magen-Darm-Trakt."
    Meine Konsequenz: Ibuprofen für Patienten mit Magenbeschwerden, Naproxen für Patienten mit Herz-Kreislaufbeschwerden; ist das so richtig?

    Martina Rude
    PTA

  2. #2
    Premium-User Avatar von Julian Eisenbach
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    Guten Tag Frau Rude,

    ihre Schlussfolgerung ist so nicht richtig. Bei der Metaanalyse wurden die Auswirkungen der dauerhaften Einnahme gewöhnlich eingesetzter NSARs untersucht. Was dabei bestätigt wurde, ist der Fakt das auch die (Dauer-)Gabe unselektiver COX-Hemmer das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse signifikant erhöht. Dachte man bis jetzt, dass für dieses Risiko die COX-2-Selektivität verantwortlich sei, so stellte sich nun heraus, dass das Risiko in dem Ausmaß und der Dauer der vaskulären COX-2-Hemmung zu suchen ist.
    Was die Laien-Zeitungen dabei übersehen, ist dass es bei der ganzen Diskussion um die Optimierung und Rationalisierung der Therapie von entzündlichen Erkrankungen und nicht um den gelegentlichen Einsatz von Kopfschmerzmitteln geht!

    Es kann also jeder weiterhin sein bewährtes Kopfschmerzmittel einnehmen. Natürlich kann man in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hinweisen, Kopfschmerzmittel sparsam und nur bei wirklichem Bedarf einzunehmen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Julian Eisenbach

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