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Thema: Bewertung von Antibiotika-Dosierungen

  1. #1
    Premium-User
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    Frage Bewertung von Antibiotika-Dosierungen

    Hallo Herr Dr. Brüggmann,

    immer wieder haben wir in der Apo das Problem Dosierung von Antibiotika bei erwachsenen zu beurteilen. Die vom Arzt vorordneten Dosierungen kommen mir oft zu niedrig vor, insbesondere bei hohem Körpergewicht der Patienten! Wie kann man da als Faustregel vorgehen, da die Dosierungen von AB ja zumeist bei Erwachsenen nicht körpergewichtsbezogen angegeben sind. Kann man z.B. sagen "doppeltes Körpergewicht = doppelte Dosis" oder ist das zu platt..?

    Besten Dank für eine infromative praxisgerechte Antwort.

    mit besten Grüßen

    Sebi

  2. #2
    Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Jörg Brüggmann
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    Die Dosisadaption/Dosiseskalation von Arzneistoffen in Abhängigkeit des tatsächlichen Körpergewichtes wird immer dann vorgenommen, wenn das KG einen großen/relevanten Einfluss auf die Verteilung und/oder die Elimination hat. Die Dosierung von Antibiotika zielt in der Regel auf eine bestimmte Plasmakonzentration (Blutspiegel) ab, die über der Minimalen Hemmkonzentration (MHK) der einzelenen Erreger liegen muss.Dabei sind die PK/PD-Korrelationen (z.B. ß-Lactamantibiotika Wirkung abhängig von der Zeit über MHK) zu beachten. Es ist richtig, dass die Plasmakonz. ein Surrogatparameter darstellt, da der eigentlichen Wirkorte bei den nicht hämatogenen Infektionen nicht das Blut sondern z.B. das Lungen- oder Hautgewebe oder die Harnblase sind.
    Dennoch werden Antibiotika für Erw. in der Regel in Festdosen/Tag dosiert. Der häufig angegebene Dosisbereich ist in der Regel abhängig von der schwere und/oder der Lokalisation der Infektion. Ein großes Verteilungsvolumen wie z.B. bei Doxycyclin oder Tigaycyclin wird durch die Gabe einer Initialdosis berücksichtigt. Die Anpassung an die Elimination bei renal ausgeschiedenen Substanzen (Ciprofloxacin, Meropenem) erfolgt durch Dosisadaption in Bezug auf die Kreatinin-Clearance.

  3. #3
    Premium-User
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    Hallo Dr. Brüggmann,
    da bei uns in der Nähe ein Kinderarzt ist, liegen uns häufig Antibiotikarezepte vor. Selten stehen Dosierungen auf dem Rezept, also hilft nur der Blick in den Beipackzettel. Teilweise sind dann aber zwei Dosierungen angegeben bezogen auf drei- oder viermalige tägliche Gabe. Ich bin dann immer unsicher, was ich dem Kunden sagen soll, aber kann ja auch nicht alle 10 minuten beim Kinderarzt anrufen
    Bei der viermaligen Gabe sollte man ja meinen, dass dann die Blutspiegel konstanter sind, aber das wäre eine Einnahme alle 6 Std und dann sagen die Eltern: "Dann muss ich mein Kind ja wecken".
    Wie kommt das überhaupt, dass im Beipackzettel eine drei- und viermalige Gabe vorgeschlagen wird und wie würden Sie sich entscheiden?

    Zitat Zitat von Dr. Jörg Brüggmann Beitrag anzeigen
    Ein großes Verteilungsvolumen wie z.B. bei Doxycyclin oder Tigaycyclin wird durch die Gabe einer Initialdosis berücksichtigt.
    Hierzu zwei Fragen: Wenn der Doc 100mg Doxy 1x täglich verordnet, sagen wir den Patienten dazu: "Bitte heute zwei Tabletten, ab morgen dann einmal täglich". Die zwei Tabletten können auch einmal genommen werden, richtig? Und wie ist das, wenn der Patient täglich 200 mg nimmt? Ist dann auch eine Initialdosis nötig?

    Vielen Dank für die Mühe.
    Daniela Bäumer

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