Viskose Grundlösung (NRF S.20.)

[Simone Kasek]

Hallo,
kann mir jemand sagen, wie ich die Viskose Grundlösung korrekt herstelle?

Diese Zusammensetzung habe ich in der PZ gefunden:

100 ml 100 Masseteile Hydroxyethylcellulose 400 0,713 g 0,625 Teile Glycerol 85 % 28,5 g 25,0 Teile Saccharose 21,66 g 19,0 Teile Kaliumsorbat 0,157 g 0,14 Teile Wasserfreie Zitronensäure 0,091 g 0,08 Teile Gereinigtes Wasser ad 114,0 g ad 100,0 Teilen

Danke!

[Maike Noah]

Hallo Frau Kasek,
Ich würde folgendermaßen vorgehen:
Sie nortieren die Tara ihres Herstellungsgefäßes, z.B. Becherglas mit Glasstab, und lösen das Konservierungsmittel Kaliumsorbat in Wasser, lösen weiterhin die Citronensäure sowie den Rohrzucker und fügen Glycerol hinzu. Das ganze sollte eine klare Lösung sein. Anschließend streuen Sie den Gelbildner HEC lose auf und lassen das ganze mehrere Stunden quellen, danach vorsichtig mit dem Glasstab homogen durchmischen.

Sie haben aber doch in der Apotheke auch ein NRF vorliegen, in dem die Mitarbeiter des NRF eine Herstellungsanleitung anbieten.

Beste Grüße
Maike Noah

[Simone Kasek]

Vielen Dank!
Bis zur 3.StEx-Prüfung komme ich leider an kein NRF mehr ran

[eva preuß]

Hallo,
hier ist die Herstellungsanweisung nach NRF:

HerstellungBestandteile
100 ml 100 Masseteile
Hydroxyethylcellulose 400****************************** 0,713*g ********************* ********* 0,625*Teile
Glycerol 85*%****************************** 28,5***g ******** ********************** 25,0***Teile
Saccharose*********************** ****** * 21,66**g *************************** *** 19,0***Teüe
Wasserfreie Citronensäure****************************** 0,091*g *************************** *** 0,08**Teile
Kaliumsorbat****************************** 0,157*g *************************** *** 0,14**Teile
Gereinigtes Wasser****************************** zu*114,0***g ****************************** zu*100,0***Teilen


Zubereitung
In einem mit Glasstab oder Magnetrührkern tarierten Becherglas wird zunächst das Kaliumsorbat in einem Großteil des Gereinigten Wassers (etwa der Hälfte der vorgesehenen Ansatzmenge) und dem Glycerol 85% gelöst. Die Lösung ist praktisch geruchlos. Sie muss bei visueller Prüfung klar und farblos sowie frei von unlöslichen Rückständen sein und soll nicht ungewöhnlich viele Schwebeteilchen enthalten. Schwebeteilchen können durch Filtration in ein anderes tariertes Becherglas entfernt werden.
Anschließend werden die Wasserfreie Citronensäure und Saccharose in dem Ansatz gelöst.
Unter kräftigem Rühren wird die Hydroxyethylcellulose von einem Kartenblatt auf die Oberfläche der Lösung aufgestreut und dispergiert, so dass möglichst keine Klumpen mit Pulvereinschlüssen entstehen. Der Ansatz wird noch etwa 2min weitergerührt und unter gelegentlichem Umrühren etwa 30min stehengelassen, bis eine fast klare, viskose Flüssigkeit ohne Klumpen vorliegt. Der Ansatz wird mit Gereinigtem Wasser zur vorgeschriebenen Masse ergänzt und umgerührt. Nach intensivem Rühren oder Schütteln muss an der Oberfläche der Flüssigkeit ein mehrere Minuten lang stabiler Schaum zu erkennen sein.

Dokumentation
Bei der Herstellung von Viskoser Grundlösung zur Lagerung in der Apotheke oder zur defekturmäßigen Weiterverarbeitung ist ein Herstellungsprotokoll nach §8 ApBetrO anzufertigen. Insbesondere sind die Chargenbezeichnung, das späteste Weiterverarbeitungsdatum, die Einwaagen, die Ergebnisse wichtiger Inprozessprüfungen und die Ausbeute festzuhalten (s. Protokollblattvorlage).

Kennzeichnung
Viskose Grundlösung (NRF S.20.)
Verwendbar bis******************************
(Spätester Termin für die Weiterverarbeitung; 3 Jahre nach Herstellung)
Ch.-B.:******************************
(Chargenbezeichnung laut Herstellungsprotokoll)

Lagerung
Dicht verschlossen, vor Licht geschützt.

Haltbarkeit
3 Jahre (Weiterverarbeitungsfrist).

[Antje Lein, Dipl.-Pharm.]

Hallo Frau Kasek,

nur noch zwei Ergänzungen vom NRF zur angegebenen Herstellungsanweisung. Sie stammt aus einer älteren Fassung der Monographie. Die Herstellungsschritte sind gleich geblieben. Worauf aber nicht mehr explizit hingewiesen wird, ist die Schwebstofffiltration. Die in der Formel angegebene Hydroxyethylcellulose 400, die z. B. als Handelsprodukt Tylose H 300 erhältlich war, gibt es nicht mehr. Sie wird durch die Hydroxyethylcellulose 250 ersetzt, deren Handelsbezeichnung Natrosol 250 G pharm ist. Die Viskosität ist etwas niedriger. Grundsätzlich kann sie durch etwa 20 % mehr Gelbildner wieder auf das ursprüngliche Maß erhöht werden. Ob das im konkreten Fall unbedingt notwendig ist, muss bei der nächsten Monographieüberarbeitung geprüft werden.

Viele Grüße
Antje Lein

[Stefan Keidel]

Muss man die genaue Zusammensetzung für das Examen auswendig wissen? Wenn ich das alles so lese läuft es mir eiskalt den Rücken herunter.

[Maike Noah]

Muss man die genaue Zusammensetzung für das Examen auswendig wissen?

Hallo Stefan,
also in Mainz ganz sicher nicht!!!!

Was man natürlich hinbekommen sollte ist die Herstellung einer solchen Standart-Rezeptur zu erklären. In Mainz bekommst du sogar grundlegende Literatur vorgelegt (z.B. DAC/ NRF etc).

Viel Glück
Maike Noah