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Thema: Almotriptan, Naratriptan

  1. #1
    Premium-User
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    Almotriptan, Naratriptan

    Hallo,

    Almotriptan wurde ja neben Naratriptan aus der Verschreibungspflicht entlassen.
    Was ist denn genau der Unterschied zwischen den beiden?
    Also mir geht es darum, was ich in der Selbstmedikation bei der Beratung beachten sollte? Was gibt es für Kriterien, ob ich nun Naratriptan oder Almotriptan den Kunden abegebe?

    Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen. Vielen Dank schonmal!

    Viele Grüße
    Janine

  2. #2
    Moderator und Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Oliver Scholle
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    Hallo Frau Lehder,

    beide Wirkstoffe greifen an bestimmten Serotonin-Rezeptoren (5-HT 1B/1D) an und reduzieren dadurch das Ausmaß einer auftretenden Migräne-Attacke.

    Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer chemischen Struktur und (damit) auch unter anderem in der Pharmakokinetik und den klinischen Daten.
    Beide Wirkstoffe sind zugelassene Arzneimittel und je nach Betrachtungsweise gibt es Kriterien, die entweder für Almotriptan oder für Naratriptan sprechen.
    Man kann schlecht sagen, ob ein Wirkstoff grundsätzlich zu bevorzugen ist.
    Vor allem, weil jeder Organismus anders ist und Arzneimittel unterschiedlich metabolisiert werden.

    Grundsätzlich würde ich hierbei empfehlen zusagen, dass jeder Patient selbst herausfinden sollte, welches Triptan bei ihm persönlich besser anschlägt und worauf er mehr wert legt (frühen Einsatz der Schmerzfreiheit oder lieber längeres Anhalten etc.).
    Daher möchte ich mich gar nicht festlegen und für eines der beiden plädieren.
    Ein Beispiel als Ergebnis klinischer Studien (das die Vergleichbarkeit aber nicht unbedingt einfacher macht, wie dieses Beispiel zeigt):
    Almotriptan: Schmerzfreiheit nach 2 Stunden in 58% der Fälle
    Naratriptan: Verbesserung des Kopfschmerzes nach 4 Stunden in 68% der Fälle

    Beachte: Zugelassen sind die Triptane nur für Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren.
    In einem Beitrag eines öffentlich-rechtlichen Senders wurde dies in Testkäufen thematisiert und es hat sich gezeigt, dass diese Information manchen nicht bewusst ist.

    Schönes Wochenende,
    Oliver Scholle
    Ihr Moderator und Experte im Forum Pharmazeutische Praxis
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  3. #3
    Moderatorin Avatar von Maike Noah
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    Hallo Frau Lehder,
    Zitat Zitat von Janine Lehder Beitrag anzeigen
    Also mir geht es darum, was ich in der Selbstmedikation bei der Beratung beachten sollte?
    Ergänzend zum Beitrag von Herrn Scholle möchte ich noch ergänzen, dass die Einnahme erst mit Beginn der Migräneattake erfolgen soll, nicht bereits in der Aura-Phase. Eine zweite Tablette darf frühestens nach 4 Stunden genommen werden und auch nur, wenn die erste Dosis eine Wirkung gezeigt hatte.
    KI sind vor allem Herz-Kreislauferkrankungen wie KHK oder PAVK etc und KI sind auch alle Patienten, bei denen die Migräne nicht bereits durch einen Arzt diagnostiziert wurden. Also kein Triptan für Patienten, die sagen: "Meine Hände sind oft kalt und schlecht durchblutet" und auch kein Triptan für Patienten, die sagen: "Ich glaube, ich habe Mirgräne", aber das noch nie durch einen Arzt haben abklären lassen.

    Viel Erfolg weiterhin bei der Beratung.
    Beste Grüße
    Maike Noah

    P.S. Ich fand eben noch folgenden Artikel, der für Sie hilfreich sein wird:
    http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5460
    Geändert von Maike Noah (03.06.2012 um 17:42 Uhr)
    Maike Noah, Apothekerin

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  4. #4
    Premium-User Avatar von dude
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    Almotriptan wirkt etwas schneller, aber wer lange Kopfschmerzen hat, sodass er beim Almotriptan eine 2. Tablette benötigt, könnte auf Naratriptan mal umsteigen, da es länger wirkt (aber Wirkentritt etwas länger).
    Ich meine bei Almotriptan darf man die 2. Tablette schon nach 2 Stunden einnehmen wenn ich mich nicht täusche (kann gerade nicht nachschauen).

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