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Thema: beta-Carotin als natürlicher Sonnenschutz

  1. #1
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    beta-Carotin als natürlicher Sonnenschutz

    Hallo Frau Dr. Kresser,

    eine Patientin mit dem sehr hellen Hauttyp Nr 1 (fast weiße Haut, strohblondes Haar), möchte einen natürlichen Sonnenschutz aufbauen. Über die Benutzung von Sonnencremes habe ich sie natürlich beraten. Ich habe ihr dann Calcium Sandoz Sun mit Calcium und Betacarotin empfohlen, was sie gern angenommen hat. Sie hat mich dann gefragt, was das Betacarotin eigentlich macht und ob es die Melaninproduktion anregt. Ich weiß es leider nicht und habe ihr versprochen, mich schlau zu machen.
    Bitte machen Sie mich schlau, Frau Dr. Kresser
    Was genau bringen Calcium und Betacarotin??? Wenn Leute viele Karotten essen, bekommen Sie eine leicht orange Hautfärbung. Hat auch das was mit Melanin zu tun???

    Und die Kundin möchte gerne wissen, was sie noch tun kann, um einen "natürlichen Sonnenschutz" zu bekommen?

    Danke
    Alina

  2. #2
    Premium-User Avatar von Dr. Juliane Kresser
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    Hallo Alina,
    hoffe, das Pfingst - WE war bei Ihnen genauso sonnig und schön wie bei uns in München. Da werden natürlich die Sonnenschutz-Themen akut.

    Calcium
    = stabilisiert die Zellwände, vermindert dadurch die Ausschüttung von Histamin und beugt damit der Entstehung einer Sonnenallergie vor.

    Beta-Carotin
    Das Beta-Carotin ist ein Provitamin-A-Carotinoid, fettlöslich und hat einen intensiven roten, orangen oder gelben Farbton. Zuviel Beta-Carotin kann daher eine reversible gelbe Hautverfärbungen (hauptsächlich der Handflächen und Fußsohlen) hervorrufen.
    Beta-Carotin gilt als eine sichere Vitamin-A-Quelle, da der Körper nur so viel Beta-Carotin in Vitamin A umwandelt wie er benötigt und verträgt.
    Die Wirkung von Beta-Carotin:
    Unter die Sonneneinwirkung können in der Haut sogenannte freie Radikale entstehen, die die Hautalterung beschleunigen und das Hautkrebsrisiko erhöhen.
    Als sog. Antioxidans schützt das Beta-Carotin den Körper vor diesen freien Radikalen, die durch die extreme Sonneneinwirkung freigesetzt werden, indem es sich in der Haut ablagert und die Entstehung der freien Radikalen verhindert (Zellschutz !!!).
    Beta-Carotin....
    - absorbiert UV-Strahlen und schützt vor der durch Photooxidation ausgelösten Zellzerstörung
    - unterbindet in den Hautzellen die Bildung von Singulett-Sauerstoff und anderen energetischen Substanzen
    - kann bis zu einem gewissen Grad bereits entstandene Prozesse revidieren
    - Hautkrebs- Vorbeugung: empfohlene Dosis von 15mg-30mg /Tag 4-6 Wochen vor dem Sonnenurlaub

    Aber Achtung!!! Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnte in einem Rundschreiben vor der Einnahme von β-Carotin bei Rauchern, da in klinischen Studien das Risiko für das Auftreten von Lungenkrebserkrankungen bei Rauchern erhöht war.

    Siehe auch: http://www.nutri-facts.org/BETA-CARO...7573ab0.0.html


    Also...immer langsam mit dem Sonnenbaden. Auf alle Fälle war der Tipp mit dem Calcium Sandoz Sun absolut ok.

    Sonnige Grüße

    Juliane
    Geändert von Dr. Juliane Kresser (29.05.2012 um 17:07 Uhr)

  3. #3
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    Hallo Frau Dr. Kresser,
    schon einmal vielen Dank. Also ist die Gelbfärbung der Haut nicht mit einem Sonnenschutz verbunden??

    Zitat Zitat von Alina Minkova Beitrag anzeigen
    Und die Kundin möchte gerne wissen, was sie noch tun kann, um einen "natürlichen Sonnenschutz" zu bekommen?
    Gibt es noch mehr möglichkeiten als Eincremen und Sonne meiden? Gibt es irgendwie die Möglichkeit die Melaninproduktion zu unterstützen?

    Alina

  4. #4
    Premium-User Avatar von Dr. Juliane Kresser
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    Hallo Alina,

    das Beta-Carotin ist deswegen ein natürlicher Sonnenschutz, da es sich als Antioxidans in die Haut einlagert und so die Effekte der gefährliche UV Strahlung direkt dort abmindert- siehe Erklärung oben. Das Einlagern hat bloß auch noch den Nebeneffekt (kein Schutzeffekt) der gelb-braunen Färbung.

    Möglichkeiten die Melaninproduktion zu unterstützen = Bräunungsverstärker
    Bräunungsverstärker regen die Neubildung und Reifung des Hautpigmentes Melanin an, d.h. sie beschleunigen die Produktion.
    „Bräunungsverstärker“ – Tyrosin (ein im Körper vorkommender Eiweißbaustein (Aminosäure)). Aus Tyrosin + Enzyms Tyrosinase wird in mehreren Schritten - Melanin. Je aktiver Tyrosinase (vor allem durch das Spurenelement Kupfer katalysiert), desto besser wird Tyrosin in Melanin umgewandelt. Beides muss in Bräunungscremes galenisch so verpackt sein, dass es gut in die Haut eindringt.
    Wieder andere Bräunungsbeschleuniger enthalten Bakterienlysate, die sich ebenfalls günstig auf das Bräunungsverhalten auswirken sollen. Allerdings liegen derzeit noch keine umfangreichen Untersuchungen über die Wirkungsweise dieser Zusätze auf die Pigmentbildung vor.
    Die den Bräunungsverstärkern teilweise zugesetzten (Wal)nuss(schalen)extrakte zählen eher zu der Gruppe der Selbstbräunungsmittel. Diese Zusätze verstärken und unterstützen die Hautbräunung, indem sie eine Anfärbung der äußeren Hornhautschichten der Haut bewirken, das körpereigene Pigmentsystem jedoch nicht aktivieren.

    Airbrushtanning mit DHA (Dihydroxyacetone) - Pulver oder Zugabe von DHA zu Selbstbräunern oder Body Lotion verstärkt am effektivsten den Bräunungseffekt. .z.B. Nivea Sun Touch oder die Selbstbräunungstücher.

    Zum Erhalt der Bräune sind Zusätze von meist pflanzlichen Ölen oder Aloe-Vera sinvoll, die die Haut mit ausreichend Fett und Feuchtigkeit versorgen. Pflanzenextrakte wie zum Beispiel Ringelblume (Calendula) oder Kamille beruhigen gereizte Haut und lassen unterstreichen die gepflegte Bräune.

    Also... Viel Spaß noch HG Juliane

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