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Thema: Allergieberatung

  1. #1
    Premium-User Avatar von pharmiprakt
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    Allergieberatung

    Hallo,

    habe einen Patienten mit Heuschnupfen und Hausstauballergie. Von seinem Arzt hat er die Info bekommen, dass Kreuzallergie zu Nahrungsmitteln bestehen kann (Birke zu Apfel etc.). Statt einer Hyposensibilisierung (mehr als 3 IgE-vermittelte Allergien) möchte der Arzt Elektroakupunktur anwenden. Jetzt wurde ich gefragt, was ich davon halte.

    1 Bin auf der Suche nach Evidenz-basierten Ansätzen zur Allergietherapie (Arzt war wohl nebenbei Heilpraktiker ...)

    2 Alternativen zur Hyposensibilisierung ? ... gesicherter Nutzen ? ...

    3 Besteht ein Apfel nicht hauptsächlich aus Sacchariden, werden potenzieller Allergene nicht im GIT aufgespalten und sollten dann
    keine allergische Reaktion auslösen (wenn überhaupt in Richtung chronisch-entzündliche Darmerkrankungen statt in Richtung
    Asthma ?)

    Besten Dank im Voraus

  2. #2
    Moderatorin Avatar von Maike Noah
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    Hallo pharmiprakt,
    Zitat Zitat von pharmiprakt Beitrag anzeigen
    Besteht ein Apfel nicht hauptsächlich aus Sacchariden, werden potenzieller Allergene nicht im GIT aufgespalten und sollten dann
    keine allergische Reaktion auslösen (wenn überhaupt in Richtung chronisch-entzündliche Darmerkrankungen statt in Richtung
    Asthma ?)
    Hierzu kann ich direkt aus eigener Erfahrung sagen, dass vor allem die neueren Apfelsorten allergische Reaktionen hervorrufen können. Obwohl ich sonst auf nichts (!) allergisch bin, bekomme ich von größeren Mengen (ab 2 Äpfel und vor allem von den neuen Sorten) Flush.

    Soweit schon mal die Stimme aus dem Off

    Beste Grüße
    Maike Noah
    Maike Noah, Apothekerin

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  3. #3
    Premium-User Avatar von Stefanie Hitrov
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    Hallo!
    Zu 2. und 3.
    Ich kenne auch eine Reihe von Leuten, die keine (rohen) Äpfel vertragen. Das äußert sich dann in Form von Hautreaktionen (Urtikaria)...
    Ein Bekannter hatte neulich eine Kundin, die von ihrer erfolgreichen Therapie durch einen Heilpraktiker wieder alle Steinobstsorten vertragen kann. Möglicherweise funktioniert das dann ja auch bei Äpfeln !?! Leider wurde nicht übermittelt womit sie therapiert wurde, aber diese Heilpraktikerbehandlung hat bei ihr gut angeschlagen, wohingegen die Desensibilisierung bei ihr keinen Nutzen gebracht hat.
    Soweit ein "Erfahrungsbericht" aus dirtter Hand, evidenzbasiert ist hier leider nichts :-)

  4. #4
    Premium-User Avatar von pharmiprakt
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    Danke für die Antworten !

    Übrigens sitzt das potenzielle Apfel-Allergen in der Schale. Also sollten geschälte Äpfel besser verträglich sein ...

    Offensichtlich scheint es aber noch an einer rationalen Entscheidungsbasis zu fehlen

  5. #5
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    Hallo,
    auch ich habe eine Frage bzgl. einer Allergieberatung:
    Wie sind die Erfolgsaussichten bzgl. einer Desensibilisierungstherapie bei einer Gräser-Pollen + Birken-Pollen + Beifuß-Pollen-Allergie?

    Vielen Dank vorab! :-)

  6. #6
    Moderatorin Avatar von Maike Noah
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    Hallo Dombrowski,

    wenn ich mich richtig erinnere, sagt Dr. Ravati bei seinen Vorträgen z.b. zur Vorbereitung auf das 3. StEx als grobe Richtlinie zur Wirksamkeit einer Desensibilisierung:
    Bei 1/3 der Patienten hilft es, bei 1/3 der Patienten hilft es ein wenig (=die Allergie ist weniger stark), 1/3 sind non-responder.

    Beste Grüße
    Maike Noah
    Maike Noah, Apothekerin

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  7. #7
    Premium-User
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    Zitat Zitat von Maike Noah Beitrag anzeigen
    Hallo Dombrowski,

    wenn ich mich richtig erinnere, sagt Dr. Ravati bei seinen Vorträgen z.b. zur Vorbereitung auf das 3. StEx als grobe Richtlinie zur Wirksamkeit einer Desensibilisierung:
    Bei 1/3 der Patienten hilft es, bei 1/3 der Patienten hilft es ein wenig (=die Allergie ist weniger stark), 1/3 sind non-responder.

    Beste Grüße
    Maike Noah

    Vielen Dank für die Antwort. So eine Verteilung hatte ich auch in Erinnerung, aber wollte lieber noch einmal nachfragen. :-)
    Ich zitiere: "1/3 der Patienten hilft es ein wenig (=die Allergie ist weniger stark)", bedeutet das, dass Patienten, bei denen die Allergie stark bis sogar sehr stark ausgeprägt ist sehr wahrscheinlich zu den Non-Respondern zählen? Oder kann sogar eine Verschlimmerung durch die Desesibilisierung erfolgen?

    Vielen Dank schon mal und einen sonnigen Tag :-)

  8. #8
    Moderator und Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Oliver Scholle
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    Hallo,

    "1/3 der Patienten hilft es ein wenig (=die Allergie ist weniger stark)", bedeutet das, dass Patienten, bei denen die Allergie stark bis sogar sehr stark ausgeprägt ist sehr wahrscheinlich zu den Non-Respondern zählen?
    Das kann man meines Erachtens nicht sagen.

    Die Indikation richtet sich im Rahmen der Diagnostik hauptsächlich nach folgenden Gesichtspunkten:
    - es liegen beeinträchtigende klinische Beschwerden vor
    - Vermeidung des Allergens nicht möglich bzw. nicht ausreichend (z.B. bei Milben)
    - Nachweis einer IgE-vermittelten Reaktion

    Die subkutane Hyposensibilisierungstherapie ist umso erfolgsversprechender, je mehr u.a. folgende Faktoren zutreffen:
    - junges Lebensalter
    - kurze Erkrankungsdauer
    - schmales Allergenspektrum
    - geringe Beteiligung der unteren Atemwege


    Oder kann sogar eine Verschlimmerung durch die Desesibilisierung erfolgen?
    Es können Nebenwirkungen auftreten, je nach Form der Spezifischen Immuntherapie (= Hyposensibilisierung; sollte dem Begriff Desensibilisierung vorgezogen werden), also subkutan oder sublingual, unterschiedlich stark. Solange die Vorsichtsmaßnahmen jedoch eingehalten werden (mind. 30 min Wartezeit beim Arzt, Beachtung der Risikofaktoren etc.), wird das Risiko von Schäden deutlich eingedämmt.
    Von einer dauerhaften Verschlimmerung der allergischen Symptome habe ich noch nichts gehört.

    Sensibilisierte (was ein Getippe dieses Wort :J) Grüße,
    OS
    Ihr Moderator und Experte im Forum Pharmazeutische Praxis
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