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Thema: Neurodermitis

  1. #1
    Premium-User Avatar von pharmiprakt
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    Frage Neurodermitis

    Hallo zusammen,

    habe ein paar Fragen zur Neurodermitistherapie:

    1) welche FAMs würdet ihr als Basistherapeutika empfehlen ?

    2) welche Bestandteile einer Rezeptur haltet ihr für sinnvoll und warum ?

    3) kann Nachtkerzenöl helfen und wenn ja warum ?


    Frohe Weihnachten

  2. #2
    Premium-User Avatar von dude
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    Ist zwar kein FAM, aber die Trixera von Avene hat sich bewährt.Als FAM Dermatop Basiscreme, Bepanthen sensiderm, Bedan Creme kann man meiner Meinung nach gut empfehlen.

  3. #3
    Moderatorin Avatar von Maike Noah
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    Hallo pharmiprakt,

    Zitat Zitat von pharmiprakt Beitrag anzeigen
    kann Nachtkerzenöl helfen und wenn ja warum ?
    Gamma-Linolensäure ist eine essenzielle Fettsäure, die an der Steuerung von Immun- und Entzündungsreaktionen beteiligt ist. Sie ist nicht übermäßig in unserer Nahrung enthalten. Der Körper kann den Stoff aber aus Linolsäure umwandeln, die wir mit der Nahrung reichlich aufnehmen. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass Neurodermitiker mit diesem Umwandlungsprozess Schwierigkeiten haben. In diesem Fall könnte es helfen, die Gamma-Linolensäure selbst vermehrt einzunehmen. Apotheken bieten eine ganze Reihe von Präparaten an, die Gamma-Linolensäure aus Borretsch oder Nachtkerze enthalten.
    Quelle: http://www.netdoktor.de/Krankheiten/...lung-5285.html
    Beste Grüße und frohe Weihnachten
    Maike Noah
    Maike Noah, Apothekerin

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  4. #4
    Premium-User Avatar von Tobias Wenner
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    Hallo,
    ich war vor einiger Zeit (Nov 2010) auf einem Vortrag von Dr. Kathrin Büke (Apothekerin und Heilpraktikerin) bei dem es um die Therapie von Neurodermitis ging. Hierbei wurde empfohlen die Behandlung je nach Phase und Patient zu individualisieren und am besten mit dem Patienten zusammen zu erarbeiten. (Führt natürlich zu einer besseren Kundenbindung)
    Zu dem Nachtkerzenöl wurde hierbei gesagt, dass aufgrund des höheren Gehalts an 3-fach ungesättigten Fettsäuren Borretschsamenöl besser wäre.

    LG

  5. #5
    Moderator und Kompetenz-Manager Avatar von Dr. Oliver Scholle
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    Hallo zusammen,
    nach einer kleinen Lit.-Recherche wollte ich hiermit meinen Kommentar abgeben:

    Da es sich bei Basistherapeutika, die von Neurodermitikern/Neurodermatikern(?) verwendet werden, leider meistens nicht um FertigARZNEIMITTEL handelt, werden keine aufwändigen teuren Studien durchgeführt.

    Folgende Erkenntnisse wurden aus Studien gewonnen:
    - Individualisierte Basistherapie im Allgemeinen nimmt zentrale Rolle für die Behandlung der Neurodermitis ein
    (z.B. fette Salbengrundlagen bei trockener, hydratisierende O/W-Emulsionen bei weniger trockener Haut).
    - Schulung der Patienten trägt entscheidend zum Erfolg bei und kann Einsatz wirkstoffhaltiger Topika reduzieren (Studie bei Kindern, die von Krankenschwestern geschult worden sind).

    - Harnstoff (auch in Kombi mit NaCl) als Bestandteil zeigt eine deutlich positive Wirkung.
    - Zarzenda® (um einen Handelsnamen zu nennen) wird ein signifikanter Effekt auf mild ausgeprägte Ekzeme nach einer Studie mit einer entsprechenden Creme zugesprochen.

    - Die Einnahme von Borretschöl zeigte sich als wirkungslos, die von Nachtkerzenöl führte zu widersprüchlichen Ergebnissen.
    - Zusammenfassend wird eine orale oder topische Anwendung von Omega-6-Fettsäuren bei Neurodermitis nicht empfohlen, da die Studienergebnisse keinen Anlass dazu geben.

    Soweit zu den evidenzbasierten Daten.

    Meiner Meinung nach spielt hier die Psychologie (wie so oft) eine große Rolle.
    Die richtige Einstellung des Neurodermitis-Patienten trägt zum Teil erheblich zur Reduktion der Beschwerden bei.
    Wenn also jmd mit einem Präparat zufrieden ist, sollte man es ihm keinesfalls schlecht machen...

    Viele Grüße,
    Oliver
    Ihr Moderator und Experte im Forum Pharmazeutische Praxis
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  6. #6
    Premium-User Avatar von Barbara Fockenberg
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    Hallo...
    Womit bei uns viele Patienten gut zurecht kommen ist der Lipikar AI-Balsam von Roche Posay. Der ist laut der Außendienstlerin vor allem für akute Phasen gedacht (dazwischen Urea-haltige Pflege), habe aber auch Kunden, die ihn immer benutzen. Ich schließe mich da dem Oliver an - wer mit irgendetwas zufrieden ist, dem sollte man nicht was anderes einreden. Aber wenn Chef unbedingt etwas anderes verkauft haben will, kann man ja eine Probe davon mitgeben...
    Beste Grüße,
    Barbara Fockenberg

  7. #7
    Premium-User Avatar von Stefanie Hitrov
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    16.01.2011
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    39
    Hallo,
    Neurodermitiker, die auf "alles" irgendwie reagieren kommen meist sehr gut mit der Physiogel reihe zurecht. Die sind ohne Parfüme, Konservierungsmittel und Emulgatoren. (Beispiel für eine Dermo-Membran-Struktur)
    Wenn rote Stellen und Juckreiz auftreten am Besten die Physiogel AI Creme oder Lotion empfehlen. Habe ich auch schon im Selbstversuch getestet.
    In einem Seminar zum Thema Neurodermitis wurde auch auf das Waschverhalten hingewiesen:
    -möglichst kühl (heißes Wasser wäscht Lipide aus der Haut)
    -möglichst kurz
    -als Seifenersatz etwas nehmen, das möglichst sauer ist, Sagella 3,5 wurde vorgeschlagen (!) um den Säureschutzmantel der Haut nicht komplett "abzuwaschen". Neurodermitiker brauchen bis zu 10 Stunden um den pH der Haut wieder abzusenken
    -nach dem Waschen wieder eincremen - klingt banal, aber wie oft hat man selbst keine Lust dazu...
    Viele Grüße
    Stefanie Hitrov

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