Umfrageergebnis anzeigen: ABDA-KBV Modell. Zukunftsmusik oder Meilenstein der Gesundheitspolitik?

Teilnehmer
21. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Es wäre ein historischer Wendepunkt - Ich bin dafür!

    11 52,38%
  • Positive ?Synergieeffekte? - endlich bündeln Ärzte und Apotheker ihre Kräfte zusammen!

    17 80,95%
  • Die Grundidee finde ich gut, aber ich habe Bedenken... (bitte diskutieren Sie diese)

    2 9,52%
  • Reine Zukunftsmusik! Dieses Modell wird sich nicht durchsetzen.

    7 33,33%
  • Ich halte von diesem Modell nichts und bin dagegen.

    1 4,76%
  • Ich bin mir noch unsicher.

    4 19,05%
Multiple-Choice-Umfrage.
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Ergebnis 1 bis 10 von 15

Thema: Dezember 2011: ABDA-KBV Modell. Zukunftsmusik oder Meilenstein der Gesundheitspolitik

  1. #1
    Moderatorin Avatar von Maike Noah
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    Dezember 2011: ABDA-KBV Modell. Zukunftsmusik oder Meilenstein der Gesundheitspolitik

    Dezember 2011: ABDA-KBV Modell. Zukunftsmusik oder Meilenstein der Gesundheitspolitik

    Dies aktuelle Umfrage des Monats widmet sich dem ABDA-KBV Modell. Mehrfachantworten sind erlaubt. Zur erleichterten Diskussion sollen hier die Eckdaten genannt sein:

    Die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) und die KBV (Kassenärztliche Bundesvereinigung) haben ein gemeinsames Konzept erarbeitet, um die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zu verbessern.

    Das Modell ist auf drei Säulen aufgebaut: Wirkstoffverordnung, Medikations-Katalog und Medikationsplan.

    Wirkstoffverordnung
    Zunächst verordnet der Arzt einen Wirkstoff, die Stärke und die Menge. Der Apotheker wählt dann selbst ein rabattiertes Fertigarzneimittel. Die Regress-Regel für den Arzt soll dadurch wegfallen. Die Pharmazeutischen Unternehmer sollen auf der Packung des Arzneimittels den genauen Wirkstoffnamen dominierend hervorheben.

    Medikations-Katalog
    Bis spätestens 2014 soll eine Liste empfehlenswerter und für die GKV wirtschaftlichen Arzneimittel für aller Indikationen erstellt werden. Hierdurch sollen Geldeinsparungen erzielt werden.

    Medikationsplan
    Die dritte Säule ist der gemeinsame Medikationsplan zwischen Ärzten und Apothekern. Er soll vor allem bei multimorbiden Patienten mit Polymedikation erstellt werden. Die zusätzliche pharmazeutische Betreuung soll die Compliance verbessern und Arzneimittelbezogene Probleme reduzieren. Durch die damit verbundene Therapiesicherheit erhofft man sich schließlich weniger Krankenhausaufenthalte, mehr Lebensqualität für die Patienten und vor allem Kosteneinsparungen für die GKV.

    Die Gesamtkosteneinsparung würden nach Berechnungen der ABDA ca. 2,1 Mrd. ? betragen. Angesichts dieser Zahlen sollten Ärzte und Apotheker, zu gleichen Teilen, mit 320 ? pro Patient, insgesamt 700 Millionen ? in einem Jahr honoriert werden.
    Maike Noah, Apothekerin

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  2. #2
    Premium-User Avatar von Erol Gülsen
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    Dezember 2011: ABDA-KBV Modell. Zukunftsmusik oder Meilenstein der Gesundheitspolitik

    Aktuelles und Ausblick

    Das Modell sollte schon im Juni 2011 in einigen Regionen getestet werden, allerdings gibt es derzeit noch hitzige Diskussionen. Es gibt viele Befürworter aber auch Kritiker. Eines steht aber fest: Sollte sich dieses Modell durchsetzen, so wäre dies ein historischer Meilenstein im Bereich der Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern. Ich würde diesen Schritt daher sehr begrüßen.

    Das Modell soll nun in bestimmten Regionen getestet werden. Nach den Absagen der Kassenärtze von Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein (laut Apotheke Adhoc), sind die derzeitigen Favoriten Westfalen-Lippe und Thüringen. Nach erfolgreichem Abschluss müsste man entscheiden wie und in welcher Form dieses Modell in das Versorgungsstrukturgesetz (VStG) übernommen wird.

    Das zentrale Problem scheint die Honorierung zu sein. Es bleibt weiterhin spannend…

    Hier habe ich ein Informationsvideo über das Gemeinsames Konzept von KBV und ABDA gefunden:

    http://www.kv-on.de/html/721.php
    Geändert von Erol Gülsen (01.12.2011 um 11:23 Uhr)
    Apotheker, Ihr Foren-Moderator
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  3. #3
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  4. #4
    Premium-User Avatar von Erol Gülsen
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    Ein paar neue und aktuelle Nachrichten zu diesem Thema:

    Koalition will Konzept testen
    http://www.pharmazeutische-zeitung.d...x.php?id=39322

    Spahn lobt ABDA/KBV-Modell
    http://www.apotheke-adhoc.de/nachric...abdakbv-modell

    Also ich würde mich richtig freuen, wenn sich das durchsetzten würde. Pharmazeutische Betreuung, Arzneimittelbezogene Probleme, Compliance... das alles hatten wir doch im Studium, dank Klinischer Pharmazie und anderen Fächern.

    Wir haben es drauf!
    Geändert von Erol Gülsen (02.12.2011 um 18:52 Uhr)
    Apotheker, Ihr Foren-Moderator
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  5. #5
    Moderatorin Avatar von Maike Noah
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    Zitat Zitat von isoprop Beitrag anzeigen
    Mehrfachantwort funktioniert nicht! Oder muss für jede Antwort neu abgestimmt werden?
    War tatsächlich nicht eingestellt. Geht ab jetzt!

    Beste Grüße
    Maike Noah
    Maike Noah, Apothekerin

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  6. #6
    Premium-User Avatar von Hans-Joachim Schönemann
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    Die Wrkstoffverordnung wäre sinnvoll und leicht umzusetzen.
    Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Wirkstoffverordnung von den meisten Ärzten befürwortet wird, da sie doch einen erheblichen Einschnitt in ihre Therapiehoheit darstellen würde, so wie dass auch bei der bereits vor Jahren angedachten Zielpreisvereinbarung für Medikamente der Fall gewesen wäre.
    Dies würde das über Jahrzehnte gewachsene Verhältnis zwischen den Pharmaherstellern und den Ärzten so drastisch verändern, dass sie auf viele liebgewonnene Vergünstigungen verzichten müssten.
    Den Medikations-Katalog und den Medikationsplan halte ich für einen guten Ansatz.
    Allerdings gehe ich davon aus, dass beides von vielen Seiten befürwortet wird, die Honhorierung der Leistungen der Apotheker jedoch auf der Strecke bleiben wird. Das allseits bekannte Hausapothekenmodell hatte eine ähnliche Achillesferse für die Apotheken.
    Mit gemischten Gefühlen
    Hans-Joachim Schönemann

  7. #7
    Moderatorin Avatar von Maike Noah
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    Guten Abend zusammen,

    Zitat Zitat von Hans-Joachim Schönemann Beitrag anzeigen
    Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Wirkstoffverordnung von den meisten Ärzten befürwortet wird, da sie doch einen erheblichen Einschnitt in ihre Therapiehoheit darstellen würde
    Kaum ein GkV-Patient erhält genau das AM, das sein Arzt ihm verordnet hat. Durch die Rabattverträge muss fast jedes Medikament ausgetauscht werden, das heißt, dass es bereits seit einigen Jahren einen Einschnitt in die Therapiehoheit des Arztes gibt.

    Und das AM, das die GKV auswählt, wird nur aufgrund wirtschaftlicher Aspekte ausgesucht. Das ABDA-KBV Modell wäre somit eine Verbesserung. Sollte nicht lieber jemand das AM aussuchen, der das entsprechende Wissen im Studium erworben hat, als dass dieser Vorgang durch die GKV übernommen wird??

    Beste Grüße
    Maike Noah
    Maike Noah, Apothekerin

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  8. #8
    Premium-User Avatar von Barbara Fockenberg
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    Guten Abend Frau Noah,

    das sehe ich genau wie Sie. Viele Rezepte sind jetzt schon Wirkstoffverordnungen. Und wenn man einen Arzt bittet, eine Firma zu ergänzen, da das Arzneimittel mit den gelben, eckigen Tabletten (die Oma Müller nicht mit den anderen Tabletten verwechselt) weder Rabatt-AM noch eins der drei preisgünstisten ist, weigert sich der eine oder andere Arzt sogar, anstatt für die reibungslose Therapie seiner Patientin zu sorgen. Es lebe die Therapiehoheit!

    Nächtliche Grüße,
    B. Fockenberg

  9. #9
    Premium-User Avatar von Erol Gülsen
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    Das Modell ist schon so weit gekommen - es ist wirklich ein sehr großer Erfolg, bzw. eine Sensation. Ich habe immer noch die kleine Hoffnung, dass dieses Modell auch in Nordrhein getestet wird.

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    Apotheker, Ihr Foren-Moderator
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  10. #10
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    Guten Morgen,

    auch ich finde dieses Modell vom Ansatz her sehr gut. Wir haben ja dank der Klinischen Pharmazie und Pharmakologie die entsprechende Bildung erworben. Was ich allerdings befürchte ist, das die Ärzte sich immer noch zu wenig mit uns zusammentun wollen. Sie wollen wohl (zumindest die meisten) die 'Götter in weiß' bleiben wollen. Dann sollten sie sich allerdings mehr Zeit für ihre Patienten nehmen und ihnen auch alles genau und vor allem verständlich erklären. Auch warum sie laut der Rabattverträge mal wieder eine andere Firma bekommen.
    Ich würde es begrüßen, wenn dieses Modell ins Laufen kommt und Ärzte und Apotheker noch enger zusammenarbeiten würden. Eine optimale Patientenbetreuung kann nur so funktionieren.

    Gruß, K. Stock

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